Quartalsgewinn steigt um 8 Prozent

IBM wächst mit Servern und Software

19.07.2011
Mit zweistelligen Umsatzzuwächsen und höheren Gewinnen erfreut IBM die Börsianer. Sogar das Mainframe-Geschäft läuft wieder auf Hochtouren.

Das zweite Quartal verlief besser als gedacht, und im Gesamtjahr traut sich "Big Blue" nun einen noch höheren Gewinn zu. Die Aktie verteuerte sich am Montag nachbörslich um zwei Prozent.

"Der Umsatz mit Hardware, Software und Services ist prozentual zweistellig gestiegen", betonte Konzernchef Samuel Palmisano am Firmensitz in Armonk im US-Bundesstaat New York. Insgesamt setzte IBM von April bis Juni 26,7 Milliarden Dollar (umgerechnet 18,9 Milliarden Euro) um - das sind zwölf Prozent mehr (währungsbereinigt allerdings nur fünf) als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn kletterte um acht Prozent auf unterm Strich 3,7 Milliarden Dollar.

Angesichts der Verunsicherung der Finanzmärkte über die überbordenden Schulden in Europa und den USA dürften die Zahlen für Erleichterung sorgen. IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte IT-Branche und darüber hinaus.

Der Konzern verdient das meiste Geld mit IT-Dienstleistungen wie etwa dem Betrieb von Rechenzentren. Derartige Services sind gemeinhin wesentlich lukrativer als der Verkauf von Hardware. Konkurrenten wie Hewlett-Packard oder Dell drängen deshalb mit aller Gewalt in diese IBM-Domäne.

Aus dem klassischen PC-Geschäft hat sich IBM längst zurückgezogen. Bei leistungsstarken Servern ist IBM aber weiterhin eine feste Größe. Diese Sparte wuchs mit 17 Prozent sogar weiterhin überdurchschnittlich stark. Bei den vor allem von Wettbewerbern immer wieder totgesagten Großrechnern ("Mainframes") der "System-z"-Linie stiegen die Erlöse dank aufgefrischter Hardware sogar um 61 Prozent, selbst die Einnahmen bei den Unix-Servern ("Power") legten mit zwölf Prozent noch zweistellig zu.

Auch mit seiner Software setzte "Big Blue" 17 Prozent mehr um. Die Einnahmen im Middleware-Segment (darin fasst IBM die Sparten WebSphere, Information Management, Tivoli, Lotus sowie Rational zusammen) stiegen sogar um 21 Prozent, wobei WebSphere mit 55 Prozent das eindeutig stärkste Wachstum beisteuerte.

Die Dienstleistungssparte Global Services wuchs um zehn Prozent (währungsbereinigt zwei), etwa gleich stark verteilt auf Technology Services (plus elf Prozent) und Business Services (neun Prozent). Geographisch wuchs die IBM besonders stark in den BRIC-Ländern - Brasilien, Russland, Indien und China -, wo der Konzern um 27 Prozent zulegen konnte.

Angesichts der guten Ergebnisse erhöhte IBM die Prognose für den Jahresgewinn auf ein EPS von wenigstens 12,87 Dollar gemäß US-GAAP. (dpa/tc)