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IBM vergleicht sich in Überstunden-Sammelklage

23.11.2006
IBM zahlt insgesamt 65 Millionen Dollar an 32.000 seiner Mitarbeiter. Diese hatten den Konzern verklagt, weil er aus ihrer Sicht Entgelt für geleistete Überstunden unrechtmäßig zurückgehalten hatte.

Die entsprechende Sammelklage war im Januar bei einem US-amerikanischen Bezirksgericht in San Francisco im Namen dreier IBM-Angestellter eingereicht worden. Diese hatten sich beklagt, sie hätten in der Woche mehr als 40 Stunden sowie auch an Wochenenden arbeiten müssen, ohne dass sie dafür extra bezahlt worden seien.

Die Kläger fielen unter die Rubrik „Technical Services Professional and Information Technology Spezialist“. IBM betrachtete sie als hochspezialisierte Experten, die von den im Fair Labor Standards Act sowie kalifornischem Arbeitsrecht festgeschriebenen Überstundenregelungen ausgenommen seien. Ohnehin hochbezahlte Manager und hochrangige Computerexperten erhalten generell keine zusätzliche Überstundenvergütung (in den USA üblicherweise der anderthalbfache normale Stundensatz).

Bei den Klägern habe es sich aber in keinster Weise um die Entscheidungsträger und kreativen Typen gehandelt, die nicht unter die Überstundenregelung fielen, erklärte ihr Rechtsbeistand James Finberg von der Kanzlei Lieff Cabraser Heimann & Bernstein. „Diese Leute folgten bloß Handbüchern, um Computerprobleme zu lösen“, so der Anwalt.

IBM erklärte in einer Stellungnahme, es habe im dritten Quartal eine Regelung für einen Vergleich in der Sache erzielt. „Ein Prozess wäre langwierig, aufwändig und teuer geworden“, heißt es darin. „IBM hat sich daher entschieden, die Sache beizulegen.“

Das Gericht muss dem Vergleich noch zustimmen. Berechtigte IBMer können nun auf Basis einer von beiden Seiten verabschiedeten Formel eine zusätzliche Vergütung beantragen. Je nach Position und geleisteter Mehrarbeit können dabei laut Finberg zwischen 50 und Zehntausende Dollar herausspringen. (tc)