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IBM und Infineon erforschen neue Speichertechniken

24.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM und der Münchner Halbleiterkonzern Infineon erweitern ihre seit langem bestehende Technologiepartnerschaft und haben ein Programm aufgesetzt, in dessen Rahmen sie Grundlagenforschung im Bereich Phase-Change-Memory betreiben wollen. Hierbei geht es um Materialien, die Daten über eine Änderung ihrer Struktur speichern. Zusammen mit Macronix aus Taiwan wollen die Partner rund 25 Spezialisten abstellen, die in Labors von Big Blue in Yorktown Heights, New York, und Almaden, Kalifornien, arbeiten sollen.

Bei Phase Change Memory wird die unterliegende Struktur des Speichermaterials verändert, oft durch schnelles Erhitzen, so dass der Zustand beispielsweise zwischen kristallin und amorph wechselt. Ein darauf gerichteter Laser-Strahl wird dann unterschiedlich reflektiert, was sich zur Darstellung der Binärzustände 0 und 1 nutzen lässt.

Bei herkömmlichen Speichertechniken werden Elektronen in einer Zelle "gefangen". Der Vorteil von Phase-Change-Speicher ist demgegenüber, dass er unabhängig von elektrischer Ladung funktioniert. Andererseits kann er sich mechanisch abnutzen. Forscher weltweit sind auf der Suche nach neuen Techniken und Materialien sind derzeit auf der Suche nach einem Ausweg aus der Einbahnstraße Moore's Law, das irgendwann an seine physikalischen Grenzen stößt, weil sich Silizium-Transistoren nicht beliebig verkleinern lassen. (tc)