Kompatible Hersteller hoffen jetzt auf weniger restriktive Politik:

IBM und Hitachi legen Rechtsstreit bei

21.11.1986

TOKIO (CW) - Ein Softwarelizenzabkommen haben jetzt IBM und die Hitachi Ltd. geschlossen. Durch diese endgültige Übereinkunft wurden die jahrelangen Auseinandersetzungen über Software-Urheberrechte zwischen den beiden Herstellern beigelegt.

Hitachi und IBM bestätigten den Abschluß eines entsprechenden Vertrages, der für fünf Jahre wirksam sein soll, wollten jedoch noch keine weiteren Details mitteilen. Japanische Branchenkenner gehen davon aus, daß Big Blue mit diesem strategischen Schritt auf eine weniger restriktive Politik gegenüber den steckerkompatiblen Herstellern aus Fernost einschwenkt.

Die Vereinbarung erlaubt den ehemaligen Kontrahenten die wechselseitige Anwendung von Softwareprodukten, die von einem der beiden Anbieter entwickelt wurden. Darüber hinaus wurde Hitachi das Recht zugestanden, volle Kompatibilität zu den IBM-Mainframes beizubehalten; als Bedingung dafür bleibt allerdings bestehen, daß das Copyright von Big Blue nicht verletzt werden darf.

Die neue Vereinbarung löst ein Abkommen aus dem Jahre 1983 ab, das für Hitachi schwerwiegende Folgen hatte: Das Tokioter Unternehmen wurde damals gezwungen, sein eigenes Betriebssystem, das große Ähnlichkeiten mit vergleichbaren IBM-Produkten aufwies, abzuändern.