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IBM überrascht mit Ergebnis des ersten Quartals

22.04.1999
Gewinn wächst um 42 Prozent

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IBM hat die Finanzwelt mit einem hervorragenden Ergebnis des ersten Quartals überrascht. Big Blue meldete einen Nettoprofit von 1,47 Milliarden Dollar oder 1,55 Dollar pro Aktie, 42 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,03 Milliarden Dollar/1,06 Dollar je Anteilschein). Das Resultat liegt um fast zehn Prozent über den Erwartungen der Analysten, die lediglich mit 1,41 Dollar je Aktie gerechnet hatten. Der Umsatz im ersten Quartal 1999 stieg um 15 Prozent auf 20,32 Milliarden Dollar und lag über eine Milliarde höher als prognostiziert. "Ein Super-Start ins Jahr 1999", kommentierte (CFO) Chief Financial Officer Douglas Maine die Zahlen.

Überraschend kommen vor allem die hohen Einnahmen im Hardware-Geschäft. Vor allem getragen von Laptops, kleinen Servern und Mainframes erwirtschaftete IBM in diesem Bereich einen Umsatz von 8,58 Milliarden Dollar. Auch das im vergangenen Jahr ausgesprochen desolate PC-Geschäft zeigt sich auf dem Weg der Besserung. In den USA wurden 20 Prozent mehr Systeme ausgeliefert als ein Jahr zuvor (deutlich über dem Industriedurchschnitt von 16 Prozent), weltweit sogar 30 Prozent. Vor Steuern wies der Bereich "Personal Systems" ein Minus von 89 Millionen Dollar auf, vor dem Hintergrund des Vorjahresquartals (- 458 Millionen Dollar) dennoch ein erfreuliches Ergebnis. Maine zeigte sich optimistisch, daß der Bereich in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben werde.

Auch der Servicebereich schnitt mit einem Umsatz von 7,55 Milliarden Dollar unerwartet gut ab. Mit Dienstleistungen erwirtschaftet die IBM mittlerweile 37 Prozent ihrer Gesamteinnahmen. Der Software-Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um zehn Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar, Haupteinnahmequellen waren Datenbanken und Messaging-Anwendungen. Ein kleiner Wertmutstropfen ist nach Ansicht von Analysten der leichte Rückgang im Server-Geschäft. Vor allem im Midrange-Bereich (Systeme zwischen 100 000 und einer Million Dollar) verlieren die Armonker Marktanteile an die Konkurrenz, vor allem an Sun Microsystems und Hewlett-Packard (HP).

Im ersten Quartal hat IBM rund 2,1 Milliarden Dollar in Aktienrückkäufe investiert. Die Liquiditätsreserve des Konzerns liegt derzeit bei 5,7 Milliarden Dollar und damit rund sieben Prozent niedriger als vor einem Jahr.