DIS bald für Client-Server und Standardanwendungen

IBM-Tochter Metaphor springt ins kalte Open-Systems-Wasser

04.12.1992

MOUNTAIN VIEW (IDG) Die IBM Corp. setzt ihre Tochter Metaphor Inc. auf die Client-Server-Schiene. Die für Workgroups konzipierten Entscheidungsunterstützungs-Systeme des kalifornischen SW-Hauses sollen für Client-Server-Datenbanken und Standard-PC-Applikationen geöffnet werden, heißt es.

Metaphor portierte Anfang November 1992 das eigene "Data Interpretation System" (DIS) auf den relationalen Sybase-Datenbankserver, nachdem das System bereits zuvor auf der Oracle-DB zur Verfügung gestanden hatte. Außerdem bietet das System Zugriffsmöglichkeiten auf die Datenbankrechner der NCR-Tochter Teradata.

DIS basiert auf objektorientierten Kapseln, die sowohl Daten als auch Applikationen enthalten. Bis 1989 lief die Software ausschließlich auf der proprietären Hardware von Britton-Lee Inc. Gegenwärtig unterstützt sie DOS- und OS/2-basierte Systeme und Applikationen; Windows-Anwendungen laufen dagegen noch nicht.

1988 war IBM bei Metaphor eingestiegen, um im September 1990 ein Joint-venture namens "Patriot Partners" aufzulegen. Dieses sollte eine plattformunabhängige Entwicklungsumgebung schaffen.

Im Oktober 1991 sicherte sich Big Blue die vollständigen Ressourcen der Kalifornier via Totalübernahme und gewährte Metaphor vor einigen Monaten Autonomie im Marketing. Zur gleichen Zeit löste die Alt-IBMerin Cathie Selleck den Unternehmensgründer David Riddle als Chief Executive Officer ab.