IBM stockt 30er Familie auf und kündigt Gigabyte-Platten an:3033-Midlife-Kick beendet H-Spekulationen

20.06.1980

STUTTGART (rs) - Die Serie 303X wird weiter ausgebaut. Nach der 3033N (siehe auch CW 48/79, Seite 12) kündigte die IBM Deutschland GmbH jetzt die Modelle U, A und M an. Einem Bericht der CW-Schwesterzeitung Computerworld vom 5. Mai 1980 zufolge könnten die neuen Rechner "midlife-kickers" vor der Ankündigung der H-Serie sein, die ursprünglich für 1981 erwartet wurde. Auch die gleichzeitig angekündigten Plattenlaufwerke IBM 3375 und 3380 mit Speicherkapazitäten im Gigabyte-Bereich würden zur erwarteten H-Serie passen (siehe CW 25/79, Seite 1). Mehr als das Zehnfache beträgt nach IBM-Angaben die Leistung einer 3033 in der Endausbaustufe gegenüber einer /370 Modell 158 3.

Die Rechner 3033 bilden mit erweiterter Systemarchitektur die Grundlage für den Ausbau der Betriebs-Software, so IBM. Durch eine erweiterte Adressierbarkeit kann in dem Mehrprozessor-System 3033 MP jetzt ein realer Hauptspeicher von bis zu 32 MB genutzt werden. Der Ausbau des Einprozessor-Systems 3033 EP zum Anschluß- beziehungsweise Mehrprozessor-System 3033 AP/MP verdopple die interne Leistungsfähigkeit.

Für das Anschlußprozessor-System 3033 AP wird die Anzahl der Kanäle zum Anschluß schneller Ein-/Ausgabe-Einheiten auf maximal 28 erhöht. Über das bisherige Maximum von 16 hinaus kann die Ein-/Ausgabe-Leistung fast um den Faktor 2 gesteigert werden, teilt IBM mit.

Der Datenstrom-Modus läßt eine Datenübertragungsrate von höchstens 3 MB pro Sekunde (gegenüber 1,5 MB pro Sekunde im Blockmultiplex-Betrieb) zu. Die Datenübertragungsrate zwischen Kanalprozessor und Hauptspeicher erhöht sich auf nunmehr 10 MB pro Sekunde von 6,7 MB pro Sekunde. Entsprechend der Anzahl der in den Rechnern 303X vorhandenen Kanalprozessoren steigt die Gesamt-Datenübertragungsrate laut IBM von 10 MB pro Sekunde bei der 3031 auf über 50 MB pro Sekunde bei der 3033 MP.

Der neue Magnetplattenspeicher 3375 verfügt über eine Kapazität von rund 0,82 Gigabyte je Einheit. Jeder der zwei Zugriffsmechanismen bedient etwa 110 MB. Die durchschnittliche Suchzeit beträgt nach IBM-Angaben 19 Millisekunden, die Übertragungsrate 1,859 MB pro Sekunde. Die Einheit wird von den Betriebssystemen MVS/SP, VM/SP, OS/VS1 oder DOS/VSE unterstützt. Sie wurde für den Anschluß an die Rechner 4341 beziehungsweise 303X mit Datenstromkanal entwickelt, während die Einheit 3380 mehr für größere Systeme 303X mit Datenstromkanal geeignet ist. Der Plattenspeicher 3380 hat eine Kapazität von rund 2,52 GB. Jedes der zwei Laufwerke verfügt über zwei Zugriffsmechanismen, die jeweils etwa 630 MB bedienen. Die durchschnittliche Suchzeit beträgt 16 Millisekunden, die Datenübertragungsrate 3 MB pro Sekunde. Der Plattenspeicher 3380 wird durch die Betriebssysteme MVS/ SP oder VM/SP unterstützt.

Um die Software dem Standard der neuen Möglichkeiten anzupassen, wurde, wie IBM mitteilt, das Basis-Betriebssystem MVS zum Lizenzprogramm MVS/System-Produkt (SP) entwickelt. Die neuen Lizenzprogramme MVS/SP enthalten auch die Funktionen des Lizenzprogramms MVS/System-Erweiterungen und lösen dieses ab. Mit Release 2 werden die ebenfalls erweiterten Job-Eingabe-Subsysteme JES 2 und 3 jeweils in die zwei unterschiedlichen Versionen des MVS/SP integriert. Network Job Entry (NJE) als Standardeinrichtung erleichtert den Zusammenschluß verschiedener, auch entfernter Systeme zu einem Gesamtsystem.

Die Erweiterungen der Rechner 3033 kommen aus dem Werk Montpellier/Frankreich und werden voraussichtlich 1981 erstmals ausgeliefert. Die neuen Magnetplatteneinheiten werden in den Werken Mainz und Hannover produziert und stehen ab September 1981 zur Verfügung. Mit der Auslieferung des Release 1 der Lizenzprogramme MVS/SP-JES2 und MVS/SP-JES3 wird im Januar 1981 mit dem Release 2 im Juli 1981 begonnen.