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IBM stellt Nachfolger des Kasparov-Bezwingers Deep Blue vor

15.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Unvergessen sind die Titanenkämpfe im Schach zwischen dem Heros Garry Kasparov und dem brutalen Rechenknecht Deep Blue. 1996 trafen sie sich zum Showdown Mensch gegen Maschine. Seinerzeit siegte menschliche Geistesgröße. Ein Jahr später demütigte die Maschine den Genius Kasparov und triumphierte. Jetzt hat IBM die Herausforderung für den Menschen noch einmal erhöht. In dem im schlichten IT-Fachterminus als "pSeries 655" bezeichneten neuen Supercomputer der Deep-Blue-Rechenlinie arbeiten bis zu 128 Power-4-Prozessoren. Mit dieser Massierung an CPUs erreicht das System eine - zumindest theoretische - Rechenleistung von einem halben Teraflop (= 500 Milliarden Fließkommaberechnungen pro Sekunde).

Die Systeme lassen sich modular in Cluster-Baublocks zusammenstellen. Dabei wird ein Cluster mit jeweils vier oder acht Prozessoren ausgerüstet. Auf den Rechnern laufen die Betriebssysteme AIX in der Version 5L und Linux nativ. IBM bietet für diesen Superrechner noch einen Service für solche Firmen - und das dürften die meisten sein -, die es sich nicht leisten können, solch eine Hochleistungsmaschine ins Unternehmen zu stellen: Bei "Supercomputing on demand" können Unternehmen Rechenleistung je nach Bedarf nützen, indem sie die beanspruchte Rechenleistung auf Wochenbasis bezahlen. (jm)