IBM stellt ersten Linux-Desktop vor

12.02.2007
Big Blue macht Ernst mit Linux auf dem Client und stellt eine erste "Open-Client"-Produktlinie für die Linux- aber auch für die Windows-Welt vor.

IBM hatte sich zwar bislang schon immer die Unterstützung von Linux und Open Source auf die Fahnen geschrieben. Tatsächlich jedoch agierte das Unternehmen eher vorsichtig, wenn es um das Thema Linux auf dem Desktop ging. Das Engagement von Big Blue beschränkte sich für diesen nach IBM-Worten Nischenmarkt vor allem auf Serviceangebote.

Das ändert sich jetzt, was auch daran liegen mag, dass das Unternehmen Erfahrungen mit Linux auf Desktops bei sich selbst gesammelt hat: IBM migrierte viele seiner Tischrechner auf "Enterprise Linux Workstation" von Red Hat. Hieraus resultiert nun Big Blues "Open-Client"-Angebot, das ab sofort auf den Markt kommt.

Die Client-Offerte bezieht sich zunächst auf die Kollaboration-Softwareprodukte von Lotus und das Websphere-Portal, die sowohl unter Linux als auch unter Windows eingesetzt werden können. Zum ersten Mal geht IBM deshalb Partnerschaften mit Linux-Distributoren - hier mit Red Hat und Novell Inc. - ein, um das Konzept eines offenen Betriebssystems auf dem Desktop zu vermarkten. Beide bieten Supportdienstleistungen für den Open-Client-Stack an. IBM stellt das Softwarepaket zur Verfügung und bietet zudem Migrations-Services an.

Das erste Release des "Open-Client"-Angebots umfasst den Notes-Mail- und Collaboration-Client, die Instant-Messaging- und Web-Conferencing-Funktionen von Lotus-"Sametime", das "Websphere"-Portal für

Web-basierende Applikationen sowie schließlich die Managed-Client-Software "Expeditor".

Open Client soll in diesem Jahr noch erweitert werden mit dem Lotus-Notes-8-Release. Diese Notes-Version - auch unter dem Codenamen "Hannover" bekannt - soll Mitte 2007 verfügbar sein. Außerdem will IBM noch die Team-Workspace-Software "Quickr" sowie Lotus-"Connections" in das Linux-Client-Angebot integrieren. Connections ist Big Blues Technikvariante, um Blogging- und Social-Networking-Funktionen im Sinne von Web 2.0 für Geschäftsanforderungen bereitzustellen. (jm)