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IBM steigt ins Content-Management ein

01.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBMs Lotus Software Group kündigt heute ihre "Lotus Web Content Management Solution" an, die nach Einschätzung von Analysten trotz ihres wenig ansprechenden Namens das Zeug dazu hat, Platzhirschen wie Broadvision und Vignette Konkurrenz zu machen. Die Software ist modular konzipiert und soll damit auch kleineren und mittleren Unternehmen den Einstieg in die trendige Technik ermöglichen. Hilfestellung leistet dabei der langjährige Partner Presence Online Pty, dessen Produkt "Aptrix" auf IBMs "Websphere" aufsetzt und eine Kernkomponente der neuen Lösung darstellt. Neben der reinen Produktseite gehören auch Beratungsdienste zum Komplettangebot. "Die Highend-Anbieter wird dies ganz schön unter Druck setzen", glaubt Connie Moore von der Giga Information Group. "Ich glaube, dass viele Anwender auf

der Suche nach preisgünstigeren Lösungen sind." Tom Libretto von Lotus gibt den Preis einer typischen KMU-Installation der Web Content Management Solution mit 30.000 bis 100.000 Dollar an, eine Implementierung sei in 30 Tagen abgeschlossen. Größere und teurere Installationen könnten drei bis sechs Monate dauern. 30 Kunden hätten das Paket bereits erworben, darunter 16, die zuvor keine Lotus-Produkte verwendet hätten.

Moore hält allerdings Domino-Anwender für die ideale Zielgruppe. "Wirklich interessant ist es, die Integration von Lotus in IBM zu beobachten. Die Produkte rücken jetzt richtig zusammen", meint die Giga-Analystin. "Die Koordination läuft viel enger, seit Lotus eine Marke innerhalb der IBM ist." Zu bemängeln hat die Expertin, dass sich Big Blue im wichtigen CM-Bereich nur auf eine Partnerschaft verlasse. "Angesichts der engen Integration müssten sie eigentlich einen Spezialanbieter übernehmen", findet Moore.