IBM startet mit Project Zero

09.07.2007
Ein neues Community-Format soll die Entwicklung von Web-2.0-Applikationen vereinfachen.

"Kein unnötiger Overhead, keine unnötige Komplexität, keine Erfolgsbarrieren - nichts, was man nicht braucht", das ist mit der Bezeichnung "Zero" gemeint, das sind die Anliegen der neuen Website Project Zero, in deren Rahmen IBM eine Tool-Sammlung plus Infrastruktur und eine Community für Web-2.0-Anwendungen aufbauen will. Das Projekt arbeitet mit einer Reihe populärer Web-Technologien, so zum Beispiel mit den dynamischen Skriptsprachen Groovy und PHP, mit Programmierschnittstellen für REST (Representational State Transfer) und Atom zur Interaktion von Softwareservices sowie mit JSON (JavaScript Object Notation) und XML im Bereich Datenaustausch. Ajax (Asynchronous JavaScript and XML) kommt für den Aufbau dynamischer und interaktiver Browser-Anwendungen zum Einsatz.

Interessant an Zero dürfte vor allem das dahinter stehende Community- und Hosting-Modell sein. "Stellen Sie sich das Projekt als eine Art Applikations-Server vor, in den Entwickler ihren Groovy- und PHP-Code einstellen", versucht es Stephen O´Grady vom Analystenhaus Redmonk zu umschreiben. Hinzu komme die Möglichkeit der Echtzeit-Kommunikation, die zu mehr Effizienz etwa im Zusammenspiel der Programme führen soll.

Trotz der Verwendung zahlreicher quelloffener Werkzeuge mag IBM nicht von einem Open-Source-Projekt sprechen. Stattdessen verwendet man den Begriff "Community-getriebener, kommerzieller Entwicklungsprozess". Dieser beinhalte zwar viele Vorteile von Open-Source-Projekten, berücksichtige aber auch die naturgemäß hinter einer Softwareentwicklung stehenden kommerziellen Interessen. Wie das im Detail aussehen soll, ist derzeit noch nicht bekannt, IBM will hier einiges vom Community-Feedback und dem Engagement der Beteiligten bei der Produktentwicklung abhängig machen. Doch soviel steht fest: Schreibrechte auf Project Zero hat nicht jeder. Sie werden von einer von IBM eingesetzten Kontrollinstanz vergeben. (ue)