Optimiert für KI, HPC und SAP-HANA

IBM startet mit neuen Power9-Servern und Storage durch

26.02.2018
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
IBM hat sein Power9-Serverportolio um neue Servermodellen aufgestockt. Neben Standard- und Linux-only-Servern offeriert der Hersteller auch Systeme für SAP-HANA-Anwendungen. Auch im Storage-Bereich hat der Hersteller zahleiche Neuerungen wie ein neues Spectrum NAS oder Systeme mit NVMe-over-Fabric-Support vorgestellt.

Bereits im Dezember 2017 hat IBM den ersten Server (AC922) mit Power9-Technologie angekündigt. Dieses System wurde speziell für HPC- und Deep-Learning-Anwendungen konzipiert und auch in diesem Umfeld eingesetzt wie etwa am Oak Ridge National Laboratory im Summit Computer.

Jetzt legt IBM mit der Scale-Out-Familie nach und schickt sechs weitere Server mit den neuen Power9-Prozessoren ins Rennen. Dazu zählt das Linux-only-System L922, die Standard-Server S922, S2914 und S924 sowie die für SAP HANA optimierten Systeme H922 und H924.

Die drei 2HE-große Rack-Server L922, S922 und H922 verfügen bis auf die Optimierungen für die unterschiedlichen Einsatzgebiete und die variable Prozessorkonfiguration über nahezu die gleiche Systemausstattung. Die Systeme arbeiten wahlweiser mit einer oder zwei CPUs und adressieren über die 32 DIMM-Slots vier TByte an DDR4-Hauptspeicher. Zusätzlich stehen für I/O-Erweiterungen vier CAPI-2.0- Slots sowie PCIe-Gen3/4-Schnitsttellen mit einer Peak-Bandbreite von 80 GB/s zur Verfügung. Für den Storage-Ausbau stehen acht SFF-Laufwerksschächte im Small Form Factor (SFF) parat.

Die Modelle S924 und H924 sind ausschließlich mit zwei Prozessoren bestückt und sind als 4HE-Rack-Server konzipiert. Der Speicherausbau beträgt 4 TByte und kann über die 32 DIMM-Sockel individuell vorgenommen werden. In puncto Erweiterbarkeit lassen die Systeme durch ihre 2U-Gehäusekonzept nahezu keine Wünsche offen.

Wer ein universelles System haben möchte für den bietet IBM den S914-Server als preiswerte Allzweckwaffe. Der 4HE-große Server lässt sich sowohl als Rack- aber auch als Tower-Server nutzen. Die technische Ausstattung ist zwar nicht so üppig wie bei seinen gleichgroßen Artgenossen, aber kann sich mit 16 DIMM-Slots für maximal 1 TByte Hauptspeicher 2 Capi-Slots sowie einer CPU und jede Menge Platz für Erweiterungen durchaus sehen lassen.

Zusätzlich hat IBM sein Angebot in den Bereichen Software-Defined-Storage, Datensicherheit und Storage-Systeme aufgestockt. IBM gehört laut IDC 3Q2017 zu den zu den Top 4 Playern auf dem weltweiten Enterprise-Storage-Markt und auch im Bereich "Worldwide Storage Software and Cloud Services" ist IBM gemäß IDC führend. Damit das so bleibt, hat das Unternehmen gleich eine Fülle von Storage-Neuigkeiten aus den Bereichen Backup und Restore, Objektspeicher und Flashtechnologie in Form von NVMe am Start.

So weitet IBM sein Bezahlmodell "Pay as you Grow" jetzt auch auf den IBM Object Speicher. Darüber hinaus erweitert der IT-Spezialist seine Software-Defind-Storage-Familie um das Spectrum NAS. Es lässt sich sowohl auf Standard Bare-Metal oder als Virtual Machine (VM) implementieren. Das Spectrum Protect kommt jetzt in der Version 8.1.5 und unterstützt jetzt GDPR-Compliance Richtlinien etwa für Metadaten und individuelle Datenfelder. Zusätzlich spendierte IBM der Software eine Ransomware-Erkennung, so dass durch ein automatisches Tracking von veränderten Datenströmen Malware-Attacken vermieden werden können.

Die überarbeitete Spectrum-Protect-Plus-Erweiterung, eine Backup-Lösung für virtuelle Umgebungen, bietet jetzt Unterstützung für MS-SQL- und Oracle-Datenbanken sowie eine verbesserte und schnelle Wiederherstellung. Zudem lässt sich per Knopfdruck eine einfache automatisierte Datensicherung und Provisionierung von VMware-Umgebungen in der IBM Cloud realisieren.

Auch erweitert IBM seine NVMe-Systeme wie IBM FS900-AE3, IBM A9000 und IBM S Virtualize um die NVMe over Fabrics Funktionalität (NVMeoF, NVMeF). NVMe over Fabrics ist eine neue Technologie, die Datacenter-Netzwerken Zugriff auf NVMe SSD-Speicher ermöglicht. Sie bietet eine effiziente Skalierung von NVMe-basierten Solid-State-Laufwerken (SSDs) über Datacenter Fabrics wie Remote Direct Memory Access (RDMA) Netzwerke wie iWARP oder Intel Omni-Path Architecture sowie Fibre Channel. Diese Technologie soll schnelle Verbindungen zwischen Servern und Storage sowie zwischen Storage-Controllern und NVMe-Systemen gewährleisten.

Darüber hinaus hat IBM einige Teile seines Software- und Service-Angebots überarbeitet und neu Versionen vorgestellet.