DB2 Information Integrator angekündigt

IBM sortiert Integrationsportfolio neu

28.02.2003
MÜNCHEN (CW) - IBM ordnet seine Produktfamilie zur Integration von Informationen aus unterschiedlichen Daten-Pools neu. Der jetzt angekündigte "DB2 Information Integrator" fasst die bislang angebotenen Integrationstechniken unter neuem Namen zusammen und erweitert sie um diverse Features.

Das Ziel von IBM ist ein Framework, das besonders Anwendungen zugute kommt, die wie im Fall von Call-Centern Informationen aus sehr heterogenen Datenquellen benötigen, seien es relationale oder File-Systeme, Spreadsheets, Präsentationen, E-Mails oder Scan-Images von Dokumenten. Diese Daten sollen sich möglichst im laufenden Betrieb abgreifen lassen, anstatt sie jeweils als Metadaten in ein Repository zu exportieren oder gar kostspielig in einer zentralen Datenbank zu konsolidieren.

Für diesen Zweck hat IBM bislang auf der Seite relationaler Datenbanken die Integrationsprodukte "DB2 Datajoiner", "DB2 Relational Connect" und "Life Sciences Data Connect" angeboten. Sie unterstützen DB2 bis Version 7 und werden auch weiterhin unter ihrem jeweiligen Namen verkauft. Eine auf DB2, Version 8, abgestimmte Kombination dieser Techniken kommt jetzt mit dem DB2 Information Integrator. Er bietet Entwicklern ein auf erweiterten SQL-Mechanismen basierendes API mit ODBC- und JDBC-Schnittstellen. Auch XML-Formate und Web-Services lassen sich ansprechen.

Dabei haben Anwender die Wahl zwischen einem zentralen und einem verteilten Ansatz. Ein zentrales Szenario in Form eines Warehouses empfiehlt sich, wenn es um überwiegend strukturierte Daten mit hoher Zugriffshäufigkeit geht. Für solche Pools gibt es laut IBM neue Replikationsmechanismen. Der verteilte Ansatz ist gefragt, wenn sich Daten häufig ändern oder zum Beispiel aus Gründen des Urheberrechts bestimmte Informationen nicht kopiert werden dürfen. Hier bietet sich die dynamische Integration über temporäre Tabellen an. Für die entsprechende Performance sorgen Abfrageoptimierungsmechanismen, die IBM aus seinen angestammten Daten-Management-Produkten gebündelt hat.

Eine Variante des DB2 Information Integrator trägt den Zusatz "for Content" und bezieht sich auf die Kollektion von unstrukturierten Daten. Sie ersetzt das bisherige "Enterprise Information Portal" und arbeitet mit Verfahren der Content-Management-Produkte von IBM, so zum Beispiel mit objektorientierter Schnittstellen-Programmierung.

Über IBMs Forschungsprojekt Xperanto kommen vor allem die XML-Erweiterungen des Information Integrator. Darüber hinaus wurde das Produkt mit Wrappern ausgestattet, die den Zugriff auf über 50 Fremdprodukte beschleunigen, darunter alle relationalen Datenbanken, E-Mail- und einige Dokumenten-Management-Systeme wie etwa "Documentum". DB2 Information Integrator, der sich auch in einer sonst IBM-fremden Umgebung einsetzen lässt, befindet sich derzeit im Betatest und ist voraussichtlich in sechs Monaten verfügbar. (ue)

Abb: Vielseitiger Infomationszugriff

IBMs neue Infrastruktur: DB2 Information Integrator. Quelle: IBM