IBM setzt bei IT-Sicherheit auf Linux und Trusted Computing

29.04.2004
Von Martin Seiler

Bei allen genannten Aktivitäten spielt Linux eine wichtige Rolle für Big Blue. So arbeitet der Hersteller daran, die TCG-Funktionen auch für das offene Betriebssystem bereitzustellen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen in die Open-Source-Community zurückfließen. Für IBM stellt dies auch eine Maßnahme dar, um die Ängste gegenüber Trusted Computing zu zerstreuen. "Über den Open-Source-Prozess lässt sich beweisen, dass wir damit hilfreiche Funktionen bereitstellen und nichts tun, um die Anwender einzuschränken."

Aus Sicht von IBM wird Linux in Zukunft eine Schlüsselposition innerhalb der Unternehmensinfrastruktur einnehmen, besonders im Bereich der Server und Blades. "Daher ist es unser Ziel, die Sicherheitsfunktionen von Linux weiter auszubauen", erklärt O´Connor. Dabei geht es unter anderem darum, das offene Betriebssystem mit den gleichen PKI-Funktionen, TCP/IP-Erweiterungen oder IPv6-Fähigkeiten auszustatten, wie sie für andere Plattformen vorhanden sind. Außerdem möchte Big Blue die Firewall- und Filtermöglichkeiten von Linux ausbauen.

"Analog zu unseren Anstrengungen bei Trusted Computing wollen wir dafür sorgen, dass neue Entwicklungen im Bereich Sicherheit auch für Linux bereitstehen, und die Ergebnisse unserer Arbeit dann wieder der Open-Source-Community zur Verfügung stellen." Eine eigene Linux-Distribution strebt IBM laut O´Connor dabei nicht an.

Big Blue gehe es beim Thema Security nicht darum, Punktlösungen für Probleme wie Einbruchserkennung oder Virenabwehr zu liefern. Vielmehr soll der Kunde ein Verständnis dafür bekommen, wie seine Geschäftsprozesse funktionieren und was unternommen werden kann, um diese abzusichern. "Wir wollen mehr tun, als bloß ein bestimmtes Stück Technik verkaufen", erklärt O´Connor. "Wenn wir das schaffen, können wir unseren Kunden einen zusätzlichen Nutzen bieten."