Bestände beim Marktführer sind bedenklich angewachsen:

IBM senkt PC-Preise für Händler in den USA

27.09.1985

NEW YORK (CW) - Big Blue muß offensichtlich alle Bremsen lösen, um die für das vierte Quartal ins Auge gefaßten Umsatz- und Ertragsziele zu erreichen: Um den Abverkauf des PC/XT zu beschleunigen, kündigte IBM jetzt in den USA für beide Floppy-Varianten Preissenkungen um elf Prozent an.

Die Maschinen werden damit zum selben Preis wie der frühere Standard-PC angeboten. Auch das schleppende Geschäft mit Festplatten-XTs und ATs soll angekurbelt werden. Hier erhalten Händler erhebliche Rabatte, wenn sie Maschinen komplett von IBM beziehen. In den USA und auch hierzulande hatten IBM-Händler die IBM-Basiseinheiten zur Aufbesserung ihrer Margen mit (erheblich billigeren) Fremdlaufwerken bestückt und damit die Bestände beim PC-Marktführer anwachsen lassen.

Die Rabattofferte - 350 Dollar beim AT, 300 Dollar beim XT - hat freilich einen Haken: Der Nachlaß kann nur in Anspruch genommen werden, wenn zwischen dem 1. September und Jahresende wenigstens 70 Prozent der ATs und 80 Prozent der XTs geordert werden, die im ersten Halbjahr geliefert wurden. Voll in Kraft tritt das Angebot erst, wenn 80 Prozent der ATs und 100 Prozent der XTs abgenommen werden.

Insbesondere beim AT dürfte die Aktion wenig Zuspruch finden. Das Topmodell war im ersten Halbjahr kaum lieferbar, damals, bestellte Maschinen wurden erst vor wenigen Monaten ausgeliefert. Das bedeutet, daß die Lager der Händler derzeit gut bestückt sind und die Offerte kaum genutzt werden kann. Insider vermuten unterdessen, daß für den AT zum Jahresende eine weitere Promotion-Aktion geplant ist, die Kaufentscheidungen für das Spitzenmodell der PC-Baureihe erleichtern soll.