Erweitertes Mittelstandsprogramm

IBM schiebt Cloud-Geschäft der Partner an

27.09.2012
Der IT-Konzern hat sein Partnerprogramm ausgebaut. Es soll Provider schneller in die Cloud und näher an mittelständische Kunden bringen.

Den Mittelstandsmarkt geht IBM ebenso wie andere große Anbieter fast ausschließlich über Partner an. Um die wichtigen Vertriebs-, Service- und Support-Firmen bei der Stange zu halten, hat IBM ein Hilfspaket geschnürt. Dieses Partnerprogramm wurde nun von IBM in den USA erweitert, Managed Service Provider (MSPs) haben künftig umfangreicheren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten, Marketing-Unterstützung und technisches Fachwissen.

Die Initiative zielt insbesondere darauf ab, IBMs Cloud-Produkte und -Dienste besser zu verkaufen. Am Jahresanfang hatte der IT-Anbieter beispielsweise seine Plattform "PureSystems" auf den Markt gebracht, die sich zum Aufbau privater Cloud-Installationen eignet. Zudem können IBMs "SmartCloud Services" unter eigenem Markenauftritt weiterverkaufen.

  • Ist technische Hilfestellung erforderlich, stehen IBM-Experten bereit. Die Services werden von vier "Global Centers of Excellence" in New York City, Shanghai, Tokio und Ehningen bei Stuttgart erbracht. Sie bieten Beratung, Schulung und Praxiserfahrungen, ergänzend gibt es 40 Innovation-Center in 33 Ländern, die ebenfalls weiter helfen.

  • Für Marketing-Maßnahmen stellt IBM Anleitungen dafür bereit, wie Partner Social Media in der Kundenansprache nutzen oder Werbestrategie entwerfen können. Darüber hinaus stehen den MSPs die Analyse-Dienste von IBM zur Verfügung, um etwa neue Kunden zu identifizieren. Außerdem unterstützt IBM die MSPs dabei, Kooperationspartner für ihre Projekte zu finden.

  • Die IBM-interne Bank Global Financing sichert den Partnern zudem eine zwölfmonatige, zinslose Finanzierung zu. Zahlungen für den PureSystems-Kauf können die Partner bis zu 90 Tage aufschieben.

Die IBM-Ankündigung des erweiterten Partnerprogramms lässt von dem erwarteten "Start ins Cloud Geschäft" wenig übrig. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass der IT-Konzern hinter den Kulissen an einem umfangreichen Eintritt in den Cloud-Betrieb arbeite und schon mit potenziellen Partnern über den Wiederverkauf ihrer Applikationen über eine von IBM betriebene Cloud-Infrastruktur verhandele. Die US-Wirtschaftszeitung sah IBM schon als Konkurrent von Cloud-Schwergewichten wie Amazon und Salesforce. Das angekündigte Mittelstandsprogramm greift dafür vermutlich etwas zu kurz. (jha)