Partitionierung und Fehlertoleranz

IBM rüstet die AS/400 mit Mainframe-Techniken aus

03.12.1998
MÜNCHEN (CW) - Mit Technologien aus der Mainframe-Welt versucht IBM, die AS/400 als Plattform für konsolidierte Rechnerumgebungen zu positionieren. Die nächste Generation der Midrange-Server soll logische Partitionierung und fehlertolerantes Clustering unterstützen.

Voraussichtlich im Mai 1999 wird der Hersteller eine komplett überarbeitete AS/400-Reihe und das nächste Release des Betriebssystems OS/400 (Version 4, Release 4 = V4 R4) ankündigen. Zwar hält man sich bei Big Blue noch bedeckt, was die technischen Details betrifft. Tom Jarosh, General Manager der AS/400-Gruppe, bestätigte aber gegenüber dem britischen Informationsdienst "Computergram", die neuen Rechner würden mit Funktionen für eine logische Partitionierung ausgestattet sein, die denen aus dem Mainframe-Umfeld glichen.

Besitzer von Mehrprozessor-Servern könnten damit sowohl die Rechenkapazität als auch den Haupt- und den Massenspeicher in voneinander unabhängige Sektoren unterteilen. Nach der Lesart IBMs sind damit die Voraussetzungen geschaffen, um mehrere kleinere Midrange-Server zu einem großen System zu konsolidieren. Anwender könnten damit Betriebs- und Personalkosten sparen.

In der zweiten Hälfte 1999 plant der Konzern zudem erstmals, fehlertolerante Cluster mit AS/400-Servern anzubieten. Das Betriebssystem OS/400 V4R4 werde zu diesem Zweck mit entsprechenden Funktionen ("Cluster Resource Groups") ausgestattet. Damit soll es möglich sein, bis zu 128 unterschiedliche AS/400-CPUs in einem Netz zusammenzuschalten. Die Rechner werden zunächst über Standard-LAN- und ATM-WAN-Komponenten verbunden. Darüber hinaus greift IBM auf die eigenen proprietären "Opticonnect"-Anschlüsse zurück. Später sollen auch standardisierte Fibre-Channel-Adapter zum Einsatz kommen.