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IBM: Rückzieher bei DB2 für Linux?

14.01.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IBM ist nach US-Presseberichten nicht mehr sicher, ob sie es riskieren kann, ihre Datenbank DB2 wie geplant als Freeware mit kostenlosem Support für das ebenfalls kostenlose Unix Linux zu veröffentlichen. Auch wenn die derzeit im Betatest befindliche Datenbank nicht alle Eigenschaften der kommerziellen Version mitbringt (etwa Clustering), interessieren sich unerwartet viele Firmenkunden für das Produkt. Die IBM hingegen hatte erwartet, daß sich das Interesse in der Hauptsache auf Internet Service Provider (ISPs) und den akademischen Sektor beschränken werde. Nun befürchten die Verantwortlichen, daß ihnen potentielle Einnahmen durch die Lappen gehen könnten. "Es hat uns sogar schon eine große Bank um eine Kopie der Software gebeten", erläuterte DB2-Programm-Manager Jeff Jones. "Wenn viele Geschäftskunden an Bord kommen, ändert sich die Lage entscheidend."

Die IBM werde die Lage genau analysieren und dann "in letzter Minute" entscheiden, zu welchen Bedingungen sie DB2 für Linux anbieten könne. Die Konkurrenz von Oracle und Informix bietet die Entwickler-Versionen ihrer Linux-Datenbanken kostenlos zum Download an (Informix sogar inklusive E-Mail-Support), verlangt für den Einsatz in Produktionsumgebungen aber Workgroup-Lizenzgebühren.