Nachfolger "BMS Open" ohne PPS und Logistik

IBM reduziert Engagement für Softwarepaket MAS90

14.03.1997

Die Einstellung des Pakets sei nicht geplant, die Entwicklung beschränke sich allerdings auf gesetzliche Anpassungen und die Behebung von Fehlern. Mit diesen Worten tritt Peter Kirn, Geschäftsführer der IBM-Division, Spekulationen um ein schnelles Ende der Industrielösung entgegen.

Unklar bleiben derweil die künftigen Besitzverhältnisse an MAS 90, dessen Verkauf laut Kirn erwogen wird. Bezüglich der PPS- und Logistikkomponenten suche IBM Kooperationspartner, eine Entscheidung sei allerdings noch nicht getroffen. Der Manager kann sich alle Möglichkeiten vorstellen, von einem Verbleib des Produkts unter IBM-Ägide bis hin zu einer "Veränderung an den Eigentumsverhältnissen", wobei die zugesagte Programmpflege in jedem Fall gewährleistet sein soll.

Hinsichtlich des Nachfolgeprodukts gibt es klare Strategieaussagen. Für das ursprünglich auf Deutschland begrenzte "MAS-Open"-Projekt hat der Konzern mittlerweile sämtliche europäischen Entwicklungsabteilungen koordiniert - bei der Bezeichnung wurde mit "BMS Open" (BMS = Business Management System) ein neutralerer Name gewählt. Die Lösung wird auf Grundlage der "San-Francisco"-Initiative entwickelt, über die IBM und zahlreiche Partner ein objektorientiertes, in C, C++ und Java geschriebenes Application-Framework bereitstellen wollen.

Bei den Anwendungen für diese Architektur wird sich IBM laut Kirn künftig auf betriebswirtschaftliche Komponenten für das Finanz- oder Personalwesen beschränken. Branchenorientierte Logistik- und PPS-Lösungen für das Framework sollen von den Partnern kommen.