IBM praesentiert Mainframe-Loesungen World Wide Web macht auch vor Host-Datenbank nicht mehr halt

30.06.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Die IBM hat den Schleier ueber einer neuen Server- und Gateway-Familie fuer das World Wide Web (WWW) gelueftet. Mit den Produkten werden kuenftig auch Anwender von DB2-Datenbanken und CICS-Systemen im Internet eine Home-Page installieren koennen. Der IT-Konzern stellte WWW-Server fuer OS/2, AIX sowie fuer AS/400- und MVS-Rechner vor.

Mit der praesentierten neuen Palette an WWW-Produkten geht IBM nach Meinung der amerikanischen CW-Schwesterpublikation "Network World" ueber das derzeitige Angebot der reinen Unix-Server hinaus. Neben den Entwicklungen fuer die verschiedenen Plattformen arbeitet Big Blue an Gateways fuer DB2 und CICS, so dass Unternehmen mit Grossrechnern diese in Internet-basierte Transaktionsprozesse integrieren koennen.

"Derzeit will fast jeder Markt im Web Praesenz zeigen", sagte John Patrick, IBMs Vice-President fuer Internet Applications. "Wir stellen den Anwendern ein Web-Fenster zum Kerngeschaeft zur Verfuegung, so dass beispielsweise Bankkunden den Kontostand oder Kreditstatus direkt am Mainframe erfragen koennen." Ueber das Internet koennten des weiteren Versicherungsnehmer auf CICS- Datenbanken zugreifen, um Informationen zur eigenen Police abzurufen. Dazu entwickelte IBM die Loesung "DB2 WWW Connection" und das "CICS Internet Gateway", die zunaechst fuer AIX und OS/2 verfuegbar sein werden. PC-Anwender haben dann mit handelsueblichen Browsern wie Netscapes Navigator oder Mosaic ueber einen OS/2- oder AIX-Web-Server Zugriff auf CICS-Anwendungen. Zu Preis und Verfuegbarkeit des CICS-Gateways konnte IBM noch keine Angaben machen.

Das DB2-Produkt soll als Konvertierungs-Tool zwischen der Hypertext Markup Language (HTML) und SQL agieren und erlaubt es Anwendern, Datenbankabfragen durchzufuehren, die in HTML-Seiten inklusive Text und Grafiken umformatiert werden. Das Tool wird als Beigabe zu IBMs Internet Connection Server fuer OS/2 und AIX ausgeliefert.

Die WWW-Server fuer AIX und OS/2 kommen in den USA bereits im Laufe des Juli auf den Markt, die MVS-Version befindet sich derzeit noch im Betatest. Die Produkte verwenden als Sicherheitsmechanismen das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) sowie Secure Sockets Layer (SSL). Ein Verschluesselungsalgorithmus, notwendig fuer alle kritischen Daten, ist in den ersten Loesungen nicht implementiert.