Kommunikationssysteme für Krankenhäuser

IBM Paris kooperiert mit Dräger und US-Softwarehaus

30.08.1991

HAMBURG (vwd) - Die Drägerwerk AG, Lübeck, hat gemeinsam mit der IBM Frankreich, Paris, und dem amerikanischen Softwarehaus Human Microprocessing Inc. (HMP), Delaware, ein Joint-venture gegründet. Die neue Gesellschaft firmiert als Hospitronics Sarl und hat ihren Sitz in Paris.

Die mit einem Grundkapital von drei Millionen Franc ausgestattete und seit 1. Juli 1991 tätige Hospitronics Sarl soll Intensivstationen in Krankenhäusern und Kommunikationssysteme zur Dokumentation und Verwaltung behandlungsnaher Daten von Intensiv-Patienten anbieten. Den erst sehr rudimentär erschlossenen Markt beziffert Helmut Forberich, Vorstandsmitglied der Drägerwerk AG, europaweit auf 50 000 Betten.

Bereits in diesem Jahr will die neue Gesellschaft Systeme für 100 Betten im Wert von fünf Millionen Mark absetzen. Für das nächste Jahr stehen bereits 15 Millionen Mark Umsatz auf dem Plan, der 1992 auf 35 Millionen Mark ausgebaut werden soll. Angestrebt wird ein Marktanteil von 25 Prozent. Die optimistischen Prognosen begründen die drei Partner mit dem Pflegenotstand und der aufwendigen Behandlung schwerstkranker und schwerstverletzter Patienten.

Die angebotenen Systemlösungen würden die Intensiv-Pflegekräfte beim hohen Dokumentationsaufwand des Krankheitsverlaufes, bei der Verarbeitung der Informationsflut über den Patienten und der Überwachung entlasten.

Zu der Zusammensetzung des Joint-venture erklärte Forberich, die IBM bringe als Hersteller von kompletten Krankenhaus-Informationssystemen Know-how auf dem Informationssektor und beim Vertrieb von DV-Systemen in die neue Gesellschaft ein. Dräger steuere Erfahrungen im Krankenhausmarkt und medizinisches Fachwissen bei, während die HMP bereits anwendbare Softwarelösungen für die Realisierung der Systeme zur Verfügung stelle.