IBM ordnet den Microkernel in die Gesamtstrategie ein

03.03.1995

Die IBM hatte schon immer ein Faible fuer grossangelegte Rahmenkonzepte. Das "Workplace OS" wurde ad acta gelegt; statt dessen ist jetzt die Rede von den "Advanced Technologies", einem Fuenf-Punkte-Konzept mit folgenden Schwerpunkten:

1. Benutzer-Interface: Anwender werden kuenftig nicht mehr nur mit Tastatur und Maus arbeiten, sondern auch Pen-Computing und Spracheingabe sowie neueste Kommunikationstechniken (Video- Conferencing) verwenden.

2. Objektorientierte Struktur: Techniken wie das System Object Model (SOM), das Distributed System Object Model (DSOM), Opendoc, Taligents Common-Point-Anwendungsgeruest sowie die zugehoerigen Entwicklungs-Tools sollen auch Computerlaien die schnelle Erstellung beziehungsweise Konfiguration von Anwendungen ermoeglichen.

3. Kontinuierliche Connectivity: Per Fernverbindung werden Anwender von allen Standorten aus zusammenarbeiten. 4. Verteilte Verarbeitung: Unabhaengig vom Standort erhalten Clients Zugriff auf jeden Server und auf andere Clients. 5. Microkernel: Basis kuenftiger OS/2- und OS/400-Versionen. Das Betriebssystem spielt laut IBM kuenftig generell eine untergeordnete Rolle. Entwickler schreiben ihre Anwendungen zunehmend gegen Objekte und menschengerechte Interfaces.