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IBM meldet Durchbruch bei Quantencomputern

20.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Forscher am IBM Almaden Research Center haben die bislang komplexeste Berechnung mit einem Quantencomputer angestellt. Es handelt sich dabei um die Anwendung des "Shorschen Algorithmus", ein im Jahr 1994 vom AT&T-Techniker Peter Shor entwickeltes Verfahren. IBM zufolge haben die Forscher einen auf sieben Atomen basierenden Quantencomputer gebaut. Die Atome dienen sowohl als Prozessor als auch als Speicher. Im jetzigen Versuch wurde eine einfache Version eines mathematischen Problems gelöst - die Faktorisierung einer Zahl, das heißt die Ermittlung von Zahlen, die miteinander multipliziert die ursprüngliche Zahl ergeben. Zur Demonstration des "Shorschen Algorithmus" wurde im Experiment beispielhaft die Zahl 15 ausgewählt. Für die Zerlegung dieser Zahl in die Faktoren 3 und 5 mit der Quantencomputer-Methodik wird ein sieben-Qubit-Quantencomputer benötigt. IBM-Techniker haben dafür eigens ein

neues Molekül mit sieben "nuclear spins" entworfen. Im Rahmen des Versuchs wurden eine Milliarde mal eine Milliarde (10 Hoch 18) dieser maßgeschneiderten Moleküle in einem Reagenzglas dazu gebracht, das mathematische Problem zu lösen. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Nature" detailliert veröffentlicht.