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IBM-Manager nennt US-Patentpolitik "lausig"

07.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Harsche Kritik an der US-amerikanischen Patentvergabepraxis übte IBM-Manager Irving Wladawsky-Berger auf der Open Source Business Conference in San Francisco. Die Patentpolitik der Vereinigten Staaten nannte er "lausig", die zuständige Behörde gehe allzu lax mit der Vergabe um: "Jeder Idiot kann ein Patent für etwas anmelden, das niemals patentiert werden sollte", echauffierte sich der für die IBM-Sparte Technology and Strategy zuständige Vice President.

In der EU und in China würden Patentanträge strenger geprüft. Die USA könnten von diesen Beispielen lernen, wie mit geistigem Eigentum umzugehen sei, um Innovationen zu ermöglichen. Rechtsstreitigkeiten um Patentansprüche könnten der Wirtschaft Schaden zufügen und sogar dazu führen, dass sich Unternehmen aus den USA zurückzögen.

Pikant sind die Aussagen Wladawsky-Berger vor allem deshalb, weil IBM selbst seit Jahren der größte Inhaber von US-Patenten ist. Laut US-Erhebungen wurden dem Konzern allein im vergangenen Jahr 3277 Patente zugesprochen. (wh)