Modell 970 - fast doppelt so schnell wie sein Vorgänger

IBM macht seinem Power-PC-Chip Dampf

18.10.2002
MÜNCHEN (CW) - IBM wird auf dem Microprocessor Forum, das in dieser Woche im kalifornischen San Jose stattfindet, eine neue Variante des "Power-PC"-Prozessors vorstellen. Das Modell 970 soll im nächsten Jahr mit einer Taktrate von 1,8 Gigahertz debütieren.

In Sachen Geschwindigkeit wird IBMs Power PC 970 das nahezu Zweifache des bislang schnellsten, auf ein Gigahertz getakteten "Power PC 750FX" bieten. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sowohl 32- als auch 64-Bit-Anwendungen zu verarbeiten, soll sich die CPU in Desktops und Servern gleichermaßen einsetzen lassen. Von besonderem Interesse dürfte das anstehende IBM-Announcement für Apple sein: Der Macintosh-Hersteller gerät mit seinem Haupt-Chiplieferanten Motorola gegenüber dem Intel-Lager - zumindest in Sachen Taktfrequenz - zusehends ins Hintertreffen. "Es wäre logisch, dass Apple den Chip zumindest evaluiert", mutmaßt Kevin Krewell, Executive Editor von "Microprocessor Report". Dieser wäre perfekt für Apples Rack-Server "Xserve" sowie für Content Creation.

Der Power PC 970 bedient sich vieler aus der Highend-Server-CPU "Power 4" entlehnter Designelemente, ist dabei allerdings erheblich kleiner, schneller und verbraucht weniger Strom. Letzteres ist insbesondere für den Einsatz in Desktops und Lowend-Servern von Bedeutung. Die 64-Bit-Adressierung kann allerdings nur von speziell angepasster Software genutzt werden.

Fertigen will Big Blue den 970 in seiner neuesten Fabrik in East Fishkill, New York - zunächst in einem 130-Nanometer-Prozess mit Silicon-on-Insulator-Technik. Wann schnellere Ausführungen verfügbar werden oder ob langsamere für den Einsatz etwa in Notebooks geplant sind, ist noch nicht bekannt. Zu erwarten ist aber, dass IBM die Produktion relativ bald auf 90 Nanometer umstellt, was höhere Taktraten ermöglichen würde. (tc/kf)