3270-Emulationspaket und XT-Version unter VMCMS angekündigt:

IBM macht den Personal Computer 370-fähig

28.10.1983

NEW YORK/STUTTGART (CW) - Erweiterte Versionen ihres Personal Computers (PC) stellte jetzt die IBM für den US-Markt vor. Die Modelle "XT/370" und "3270 Personal Computer" (siehe Tabelle) sollen PC-Benutzer in die Lage versetzen, auf Informationen in IBM-Mainframes zuzugreifen: Der PC wird zur 370-Datenstation.

Der Personal Computer "XT/370" läßt sich nach Informationen aus New York an Hostrechnern betreiben, die von dem Betriebssystem "Virtual Machine/Conversational Monitor System" (VM/CMS) unterstützt werden. Der PC eigne sich ferner dazu, im lokalen Modus VM/370-Anwendungen in einem virtuellen Speicher von bis zu 4 MB zu verarbeiten.

Gleichzeitig wurde eine Software für den XT/370 angekündigt, die laut IBM den Einsatz von Programmen der 370-, 4300- und 30XX-Serien auf Personal Computern ermöglicht, wobei bekannte Programmiersprachen und Kommandoprozeduren verwendet werden können.

Mit dem zweiten Newcomer, Modell "3270 Personal Computer", soll der Anwender über die Leistung von Mehrfach-Host-Prozessoren am Arbeitsplatz verfügen können, ohne auf die Vorteile des lokalen PC-Betriebs verzichten zu müssen. Der 3270-PC gibt dem Benutzer die Funktion, bis zu sieben Anwendungen gleichzeitig zu steuern, wobei bis zu vier von größeren Hintergrundrechnern, wie den 4300- oder 308X-Systemen kommen können.

Der 3270-PC ist in drei Standardmodellen mit einem Hauptspeicher zwischen 256 KB und 640 KB erhältlich. Die Preise bewegen sich zwischen 4290 und 7180 US-Dollar. Die Auslieferungen sollen im ersten Quartal 1984 anlaufen.

Der Personal Computer XT/370 ist ein XT-Upgrade mit drei zusätzlichen Boards. Das erste verleiht dem XT die Fähigkeit, eine Display-Station vom Typ 3277 Modell 2 zu emulieren, wobei der PC an einen 3774-Controller angeschlossen wird.

Das zweite Board bietet zusätzlichen Realspeicherplatz von 12 KB und die Möglichkeit, bis zur Kapazitätsgrenze von 4 MB Information virtuell abzuspeichern.

Das dritte Board ist mit einem Co-Prozessor Intel 8087 bestückt, ferner mit Floating-Point-Operationen, zwei Motorola-68032-Prozessoren, die Subsets des 370-Befehlssatzes zum Teil in Mikrocode - reproduzieren und emulieren.

Der XT/370 bietet IBM-Angabe zufolge etwa die Hälfte der internen Leistung der 4321, des kleinsten Prozessors der Serie 4300; in wissenschaftlichen Anwendungen sollen 0,4 MIPS, also die doppelte Leistung einer 4331, erreicht werden. Der High-end-PC soll im zweiten Quartal des Jahres 1984 auf den Markt kommen und mit 10-MB-Festspeicher, jedoch ohne Betriebssystem, 8995 US-Dollar kosten. Für 3790 US-Dollar können XT-Benutzer ihre Rechner zur XT/370-Konfiguration erweitern.