IBM kauft Diligent Technologies

18.04.2008
Die IBM hat den Spezialisten für effizientere Datenspeicherung, Diligent Technologies, gekauft.

Diligent ist ein Spezialist für die so genannte "De-Duplication"-Technik. Dieser Begriff wird seit etwa zwei Jahren in der IT-Szene bemüht und fristete ein Dasein als Hype-Thema. Zu Unrecht, denn das Problem redundanter Datensätze ist virulent und kostet IT-Abteilungen richtig Geld.

Unter den Begriff Deduplizierung fallen alle Techniken, die darauf abzielen, doppelt oder mehrfach vorhandene Daten nur ein einziges Mal zu speichern. Ziel ist es, das Gesamtvolumen der Daten deutlich zu reduzieren und so kostbaren Plattenplatz einzusparen. Die redundant vorhandenen Informationen werden dabei durch Platzhalter ersetzt, die auf den Speicherort des Originals verweisen.

De-Duplizierung: Was ist das?

Die Erkennung redundanter Daten kann auf mehreren Ebenen erfolgen. Am einfachsten ist die Entfernung mehrfach vorhandener, identischer Dateien. Wesentlich feiner arbeiten Reduktionsverfahren auf Block- oder auf Bit-Ebene. Sie erzielen deutlich größere Einsparungen. Ein klassisches Beispiel ist die Powerpoint-Datei, in der lediglich eine Folie geändert wurde. Die granularen Block- und Bit-Level-Techniken speichern nur die geänderten Daten dieser Folie, während es sich für dateiorientierte Lösungen um eine neue Datei handelt, die deshalb ein zweites Mal vollständig gespeichert werden muss.

Wer ist Diligent?

Diligent ist eine privat geführte Firma. Sie ist in Framingham im US-Bundesstaat Massachussetts angesiedelt. Das Unternehmen ist ein Spinoff von EMC Israel, welches einen Anteil von 20 Prozent an Diligent besitzt. Das ändert sich durch die Akquisition. IBM USA sagte gegenüber der COMPUTERWOCHE, dass Diligent eine 100-prozentige Tochter von Big Blue wird.

Diligent wurde 2002 von dem jetzigen CEO Doron Kemp und der Speicherlegende Moshe Yanai gegründet. Yanai hatte bei EMC die "Symmetrix"-Speicher entwickelt. Yanai ist momentan Chairman von XIV, einem israelischen Unternehmen, das IBM im Januar 2008 übernommen hatte. XIV ist spezialisiert auf Speichertechniken im Zusammenhang mit Web-2.0-Themen, digitalen Archiven sowie weiterer Digitalmedien sowie Scale-Out-Storage-Systeme.

Gerade erst kaufte Big Blue zudem FilesX Ltd. Auch dieses Unternehmen kommt aus Israel. Es ist insbesondere mit Problemen der Sicherung von Daten für unternehmenskritische Anwendungen befasst. Weitere strategische Zukäufe, die IBMs Speichergeschäft stärken sollen, machte Big Blue mit den Übernahmen von Arsenal, NovusCG und Softek. IBM teilte mit, dass sowohl die Mitarbeiter als auch die Technologien Teil des IBM-System-Storage-Geschäftsbereichs von Big Blues Systems and Technology Group werden. Finanzielle Details zur Akquisition gab IBM nicht bekannt.

IBM zitiert eine Studie von TheInfoPro zum Thema De-Duplication. Danach haben von 152 befragten Fortune-1000-Unternehmen 56 Prozent ausgesagt, sie hätten 2007 mehr Investitionen in De-Duplication-Techniken investiert als im Jahr zuvor. Auch 2008 werde dieser Trend zu Mehrausgaben in diesem Themenfeld anhalten. (jm)