Ovum: "Guter Deal"

IBM kauft dänischen IT-Dienstleister Maersk Data

27.08.2004

Die Militärsparte Maersk Data Defence des dänischen IT-Dienstleisters wird allerdings nicht zur IBM wechseln. Hingegen wird sich Big Blue auch den Outsourcing-Spezialisten DM-data einverleiben. Hierbei handelt es sich um ein Joint Venture, an dem Maersk Data 45 Prozent und WM-Data zehn Prozent halten.

Größeren Servicevertrag an Land gezogen

Mit dem Deal hat IBM zudem einen "größeren IT-Servicevertrag" mit der Danske Bank unter Dach und Fach gebracht. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht. Die englische Analystengruppe Ovum verweist allerdings mit Bezug auf Aussagen des Konzerns darauf, dass der Gewinn des Moller-Maersk-Konzerns heuer durch den Verkauf um umgerechnet rund 335 Millionen Euro steigen wird.

Der dänische Konzern betreibt eine der größten Schiffsflotten weltweit. Die 1970 gegründete Maersk Data verfügt deswegen über wichtiges Know-how im Transport- und Logistiksektor. Ihre Kompetenzen erstrecken sich allerdings auch auf die Bereiche öffentliche Hand, Gesundheitswesen sowie Nahrungsmittel und Landwirtschaft. Neben den nordischen Ländern ist das Unternehmen in den USA, dem asiatisch-pazifischen Raum, Großbritannien sowie Polen aktiv. IBM plant, den Zukauf in ein weltweites Kompetenzzentrum für Transportwesen und Logistik umzuwandeln.

DM-data entstand vor sieben Jahren durch Fusion der IT-Aktivitäten von Maersk Data und Danske Bank. Als IT-Serviceanbieter bedient es inzwischen vor allem Kunden aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Handel und Public Sector. IBM will die Kompetenzen von DM-data nutzen, um für seine Kunden in der Emea-Region (Europa, Nahost und Afrika) ein On Demand Delivery Centre zu etablieren.

Die Moller-Maersk Group hat mit dem Verkauf nach Ansicht von Ovum einen guten Deal gemacht. Zum Gesamtumsatz der Gruppe trägt der IT-Dienstleister zum einen lediglich zwei Prozent bei, wird von der Mutter also nicht zum Kerngeschäft gezählt. Douglas Hayward, Analyst bei Ovum, wies zum anderen auf einen weiteren Umstand von Bedeutung hin: Der Schifffahrtskonzern habe deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Maersk Data nicht in der Lage sei, den Konzern weltweit mit komplexen IT-Lösungen zu bedienen. Jedenfalls könne dies nicht gelingen, ohne dass hierzu zunächst große Investitionen oder Akquisitionen getätigt werden müssten. Aus diesem Grund sei es nur logisch gewesen, Maersk Data an IBM zu verkaufen. Ohnehin sei die IT-Tochter bislang schon Geschäftspartner von Big Blue gewesen.

Maersk Data meldete im Zuge der Akquisitionsbekanntgabe, dass man für dieses Jahr einen Umsatz in Höhe des vergangenen Jahres (siehe Kasten "Maersk Data in Zahlen") erwarte. Die Nettomarge werde, prognostizierte der nun von IBM übernommene IT-Dienstleister, höher ausfallen als die 2003 erzielten fünf Prozent. (tc/jm)

Maersk Data in Zahlen

- Operativer Gewinn 2003: 41 Millionen Euro, Steigerung gegenüber 2002: 13 Prozent.

- Umsatz 2003: 468 Millionen Euro, Steigerung gegenüber Vorjahr: 6 Prozent.

- Mehr als 50 Prozent des Umsatzes mit externen Kunden.