USA und Japan in Konkurrenz um Supercomputer-Entwicklung

IBM ist sich alleine stark genug

08.07.1983

TOKIO (nw) - IBM Japan wird sich nicht an dem japanischen Forschungsprojekt zur Entwicklung von Rechnern der fünften Generation (Supercomputer) beteiligen.

Vor Aktienexperten sagte IBM-Vice-President Ralph Pfeiffer, sein Unternehmen sehe keinen Sinn darin, mit den Konkurrenten in ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprogramm einzusteigen, in das IBM seine Firmengeheimnisse einbringen müsse.

Es habe auch zu diesem Punkt seit Oktober 1981 keine offiziellen Kontakte mit dem japanischen Ministerium für Außenhandel und Industrie (Miti) mehr gegeben, das das Forschungsprojekt organisiert. Damals hatte Miti verschiedene Unternehmen über den Stand des Projektes unterrichtet. Eine anders lautende Meldung vom Jahresende '82 bezeichnete ein Sprecher von IBM Deutschland als falsch. Zudem verwies IBM Japan darauf, daß sich das Unternehmen auch in den USA nicht zusammen mit Mitbewerbern an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben beteiligt habe.

Allerdings scheinen die übrigen US-DV-Unternehmen sowie staatliche Forschungseinrichtungen dem japanischen Vorhaben eine größere Bedeutung beizumessen. Denn mit SPREAD (Supercomputer Project for Research, Experimentation, Access and Development) wurde nun ein Projekt ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe die nächste Generation von Supercomputern in den USA entwikkelt werden soll.

Dieses Vorhaben wird hauptsächlich von SRI International Inc. in Menlo Park und Lawrence Livermore National Laboratories getragen. Zweck von SPREAD sei es, Forschern elektronischen Zugang zu gewissen "superschnellen" Experimentier-Computern zu geben, über die diese Institute verfügen.