IBM hilft Novell und Red Hat

19.12.2005
Trotz Open-Source-Kooperationen klares Bekenntnis zu AIX.

IBM hat Novell und Red Hat in das "Strategic Alliance Programme" aufgenommen. Sie rücken damit in den exklusiven Kreis der wichtigsten Partner von IBM auf, dem Branchenschwergewichte wie SAP und Cisco angehören.

Novell und Red Hat können künftig IBM-Innovationszentren nutzen. Dies erleichtert ihnen vor allem in Schwellenländern wie Brasilien, Russland, China und Südkorea die Kooperation mit regionalen Softwarehäusern. Big Blue unterstützt sie durch den weltweiten Aufbau eines dedizierten Vertriebskanals für die beiden Linux-Distributionen. IBM wird sie als Ein- oder Drei-Jahres-Server-Subskriptionen zusammen mit Hardware und Support durch Global Services anbieten. Im Gegenzug wird Novell den quelloffenen "Apache Geronimo J2EE Application Server" in die Distribution Suse Linux Enterprise Server integrieren. Novell hat die von IBM im August 2004 Open Source gestellte, Java-basierende relationale Datenbank "Apache Derby" schon in Suse Linux 10.0 eingebaut und wird sie ebenfalls zum Teil der Server-Distribution machen.

Linux und Unix existieren parallel

Gleiches hat Red Hat vor. Außerdem wird das Unternehmen die IBM-Version des "Geronimo Application Server - Websphere Community Edition" für die eigenen Produkte zertifizieren.

Trotz Betonung der Linux-Strategie rückt IBM nicht von Unix ab. Im texanischen Austin wird das Unternehmen ein neues "AIX Collaboration Center" eröffnen. Big Blue lässt es sich in den ersten zwei Jahren 200 Millionen Dollar für Personal und Ausstattung kosten.

Das Zentrum soll die Entwicklung von AIX betreiben und koordinieren sowie neue Applikationen und Middleware für das Unix-Derivat testen. Darüber hinaus soll es Kunden, Entwicklern und unabhängigen Softwarehäusern neueste Hardware, Anwendungen, technische Beratung und Schulungen zugänglich machen. So können Interessierte schon im kommenden Jahr das nächste Release von AIX, die Version 5.4, testen, das 2007 freigegeben werden soll. IBMs Unix-Variante soll weltweit bei rund 800 000 Kunden in Betrieb sein. (ls)