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IBM gründet neuen Geschäftsbereich: Engineering & Technology Services

07.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM - und das kommt nicht alle Tage vor - kündigt heute die Gründung eines neuen Geschäftsbereichs an: "Engineering & Technology Services" soll quasi ein Pendant zu Global Services für die Elektronikindustrie werden und Kunden bei der Entwicklung elektronischer Geräte vom Chip bis hin zum Komplettsystem unterstützen. Nach einem Jahr Diskussionen mit möglichen Kunden - zu den ersten gehören die New York Stock Exchange (NYSE), Medtronic, Sony und Minolta - hat Big Blue das neue Betätigungsfeld für hinreichend lukrativ befunden und erwartet auf Basis eigener Marktforschung in den kommenden vier bis fünf Jahren einen Bedarf für solche Services von bis zu sechs Milliarden Dollar.

Engineering & Technology Services soll sich in vier zentralen Bereichen betätigen: Business-Lösungen (Geschäftsprozessoptimierung, Technologie- und Fertigungsberatung), Technikoptimierung (Chip/Modul/Board-Optimierung, Yield-Analyse), Systemlösungen (Komponenten- und Plattformentwicklung, Optimierung auf Systemebene, Hard/Softwareintegration, Tests) sowie Technik-Outsourcing (Chipfertigung, auch mit voller Entwicklung). 600 Design-Ingenieure wurden bereits in die neue Sparte versetzt, bis zum nächsten Jahr sollen es bereits über 1000 sein.

"Wir verfolgen einen Skills-on-demand-Ansatz, um unseren Kunden hervorragende Ingeniereure anzubieten, die hinreichenden Erfahrung mitbringen, um das passende geistige Eigentum in eine ausgewogene Hard- und Softwarelösung zu packen", erläutert General Manager Pat Toole. "Wir dienen gleichzeitig als Portal zu anderen Konzernbereichen wie Finanzierung, Forschung und Entwicklung oder Beratung, die alle bei Innovation, Integration und Time-to-market helfen können."

In Europa befinde sich die neue Sparte noch im Aufbau, teilt IBM weiter mit. Die Design-Standorte Böblingen und Hannover (Deutschland), La Gaude und Essonnes (Frankreich) sowie die Forschungslabors in Zürich und Haifa dienten als Ausgangspunkte für den Betrieb. "Wir können unsere Kunden erstmals mit einer einzigen Organisation umfassende Design-Services anbieten", glaubt Michael Baeckman, Manager EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). "In den kommenden Monaten werden wir Kunden aus den Sparten Telekommunikation, Wireless und Automotive angehen, wo Europa eine führende Rolle einnimmt." (tc)