Kostenlose Tools für PCs aus der AT-Ära

IBM gibt Hilfe zur Jahr-2000-Selbsthilfe

12.11.1998
MÜNCHEN (IDG) - Die IBM hat eine Web-Site veröffentlicht, die Lösungen für das Jahr-2000-Problem ihrer PC-Systeme bereithält. Neben reinen Werkzeugen bietet die Adresse auch Hinweise für technisch wenig versierte User. Trotz positiver Stimmen kritisieren Beobachter den proprietären Ansatz der verschiedenen Hardwareschmieden, die lediglich Millennium-Unterstützung für die jeweils eigenen Rechner offerieren.

Personal Computer aus den frühen 80ern müssen noch lange nicht zum alten Eisen gehören, nur weil das Jahr 2000 vor der Tür steht. Für seine PC-Systeme, angefangen vom antiken "AT-Bus" bis hin zu neueren Modellen, stellt Big Blue jetzt Diagnose-Tools, Hilfsprogramme und Informationen auf einer Site im Internet zur Verfügung. Unter http://www. ibm.com/year2000/ findet der Nutzer alles, was seinen Rechner fit für die Zukunft macht - vorausgesetzt, daß auf dem PC die drei Buchstaben IBM zu finden sind.

Anhand einer schrittweisen Erläuterung wird der User auf der Web-Site durch die Thematik geführt. Treiber und BIOS-Updates lassen sich kostenlos laden, Unerfahrenen steht der Computerriese mit Instruktionen zur Seite. Zwar biete Big Blue nichts, was die Konkurrenz nicht auch hätte, so Gartner-Group-Analyst Kevin Knox. Für den Nutzer ohne technischen Durchblick seien die IBM-Hilfen jedoch leichter zu verstehen.

Weniger freundlich schätzt beispielsweise Bill Ablondi, Marktforscher von Market Maps, die Jahr-2000-Initiative ein. Er kritisiert in erster Linie den proprietären Ansatz, den die Hardwarehersteller bei der Lösung des Jahr-2000-Problems verfolgen. Es gebe schließlich nur wenige IT-Abteilungen, die ausnahmslos Geräte eines einzigen Anbieters einsetzen würden. Zumindest eine übergreifende Referenz-Site wäre angebracht, von der die Anwender Tools für gemischte Umgebungen beziehen könnten. Diese Forderung betrifft jedoch nicht nur IBM, sondern auch Firmen wie Compaq oder Dell.