Schützenhilfe von Oracle und Microsoft

IBM forciert Abfrage mit Xquery

18.04.2003
MÜNCHEN (IDG) - IBM fährt bei der Etablierung seiner XML-Abfragesprache "Xquery" zweigleisig: Gemeinsam mit Microsoft will das Unternehmen eine Testsuite zur Überprüfung der korrekten XML-Implementierung auf den Markt bringen. Mit Oracle entwickelt der Konzern dagegen an einer Java-API für die Abfragesprache.

Mit Xquery arbeitet IBM an einer Abfragesprache, um XML-Daten in Datenbanken oder Content-Management-Systemen zu durchsuchen. Ähnlich wie SQL soll sich Xquery nach dem Willen des Konzerns zum De-facto-Standard für Abfrageroutinen in hierarchisch strukturierten XML-Daten entwickeln. Von den Vorzügen dieses Ansatzes überzeugt, rechnet IBM damit, dass Datenbanken sowie Content-, Dokumenten-Management- oder Informations-Integrations-Systeme künftig die Abfragesprache Xquery verwenden.

Um deren Verbreitung zu fördern, wollen IBM und Microsoft gemeinsam dem Standardisierungsgremiun World Wide Web Consortium (W3C) eine "Xquery Test Suite" präsentieren. Das Testprogramm erlaubt es, zu überprüfen, ob sich eine Xquery-Implementierung an die im XML-Standard festgeschriebenen Definitionen hält. Nach Begutachtung des Test-Tools wird das W3C eventuell eine formelle Empfehlung zugunsten der Suite aussprechen. Microsoft beteiligt sich an dem IBM-Vorstoß, weil der Konzern in der nächsten SQL-Server-Version ebenfalls Xquery unterstützen will. Ein Schritt, um den der Softwaregigant nicht herumkommt, denn SQL selbst eignet sich nur schlecht als Abfragesprache für XML-Daten .

Allerdings setzt IBM nicht nur auf die Microsoft-Karte. Zeitgleich arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit Oracle an einem Java-API für Xquery. Diese Schnittstelle soll ein Standardverfahren beinhalten, nach dem Java-Programme Dokumente im XML-Format durchsuchen. (hi)