Personal Digital Assistant soll das Herzstück bilden

IBM feilt an neuer Mobil-Strategie

12.07.1996

Wie die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" berichtet, soll ein Personal Communicator oder ein Personal Digital Assistant (PDA) das Kernstück der neuen Mobilcomputer-Strategie bilden. Dieser Rechner wird unter anderem eine Smart Card enthalten, auf der individuelle Informationen des Benutzers gespeichert werden. Mit Hilfe der Karte, die in einen Desktop- oder Netzwerk-Computer (NC) gesteckt wird, könnten Anwender künftig Benutzerprofile über das Netz schicken und so jeden beliebigen Rechner mit Netzverbindung als persönlichen PC nutzen. Den Angaben zufolge spielt IBM auch mit der Idee, einen Microkernel und die Opendoc-Technologie auf die Smart Card zu bringen. Damit ließe sich eine Verbindung zwischen den Daten auf der Karte und den Informationen herstellen, die auf dem Server gespeichert sind.

Die Entwicklungen im Bereich Mobile Computing passen zu IBMs Strategie des Network Centric Computing, die CEO Louis Gerstner vergangenes Jahr auf der Herbst-Comdex verkündete. Danach soll ein Großteil der von Desktop- und Mobilcomputer-Anwendern genutzten Programme und Daten auf Servern liegen und nicht wie bisher auf Stand-alone-Systemen.

Der geplante Personal Communicator soll einem Prototypen ähneln, den IBM kürzlich in Japan gezeigt hat. Dabei handelt es sich um einen Pen-basierten Personal Digital Assistant (PDA), den IBM zusammen mit der japanischen NTT Intelligent Technology Co. produzieren will. Der Rechner soll Ende des Jahres auf den japanischen Markt kommen.

PDA erhält Anschluß an das Funktelefonnetz

Äußerlich gleicht der PDA IBMs Palmtop-Modell "PC110", das bereits 1995 in Japan vorgestellt wurde. Im Gegensatz zu diesem Rechner wird der PDA ein Pen-basiertes Eingabesystem besitzen und die Möglichkeit bieten, Daten über das japanische Funktelefonnetz Personal Handyphone System zu übertragen, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Der Prototyp arbeitet mit einer 486er CPU mit 33 Megahertz Taktfrequenz, 8 MB RAM und Windows 95 als Betriebssystem. Inklusive einer Lithium-Ionen-Batterie soll der Rechner ungefähr 600 Gramm wiegen.

Bis Redaktionsschluß konnte IBM keine Angaben machen, ob und wann entsprechende Produkte auf dem deutschen Markt verfügbar sein werden.