Permanenter Wandel

IBM fängt Hardwareschwund mit Einsparungen auf

18.07.2014
IBM steckt mitten im Wandel. Mit Cloud-Computing und anderen Trendthemen versucht das Computerurgestein, seine Abwärtsspirale zu durchbrechen. Noch gelingt das nur halb.

Das US-Computerurgestein IBM hat weiterhin mit den technologischen Umbrüchen zu kämpfen. Im zweiten Quartal fielen vor allem die Verkäufe von Hochleistungsrechnern erneut. Dagegen wuchs das Geschäft mit Cloud-Diensten kräftig. Konzernweit lag das Umsatzminus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei zwei Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar (umgerechnet 18 Milliarden Euro).

Dank Einsparungen gelang es dem Management jedoch, den Gewinn gleichzeitig um 28 Prozent auf unterm Strich 4,1 Milliarden Dollar in die Höhe zu schrauben. "Wir haben im zweiten Quartal weitere Fortschritte bei unserem Wandel gemacht", sagte Konzernchefin Ginni Rometty am Donnerstag am Sitz in Armonk im Bundesstaat New York.

Sie will IBM in den Feldern Cloud-Computing, Big Data, Sicherheit und mobile Dienste stärken. Dazu ist sie gerade erst eine Allianz mit Apple eingegangen. Die Partner wollen iPads und iPhones stärker in der Unternehmenswelt verankern. IBM hilft beim Vertrieb und entwickelt spezielle Geschäfts-Apps. Bislang sind Unternehmen ein Bollwerk von Microsofts Windows- und Office-Software.

IBMs Hardwaresparte hat Rometty dagegen kräftig gestutzt. Die Standard-Server, die mit der x86-Technik herkömmlicher PC-Prozessoren laufen, gehen für 2,3 Milliarden Dollar an den chinesischen Computerhersteller Lenovo. Dieser hatte bereits 2005 die PC-Sparte von IBM übernommen und ist inzwischen zur weltweiten Nummer eins in dem Markt aufgestiegen. Das Geschäft mit leistungsstärkeren Servern will IBM selbst weiterführen.

IBM gehört zu den Pionieren der Computertechnik. Zuletzt gab es Spekulationen, IBM könne auch seine Chipfabriken verkaufen und damit einen der traditionsreichsten Zweige. In die Entwicklung neuartiger Chips steckt das Management jedoch in den nächsten fünf Jahren drei Milliarden Dollar. Die Fertigung könnten dann Auftragsfertiger übernehmen. (dpa/tc)