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IBM erweitert die Mainframe-Strategie

08.10.2004

On-Demand-Business und Zukunftsmärkte schiebt IBM in das Zentrum seiner Strategie zur Fortsetzung des Erfolgs von Mainframes. Dabei erleben die Großrechner derzeit ein Revival: Seit dem Jahr 2000 verzeichnet Big Blue steigende Verkaufzahlen. In den letzten drei Geschäftsquartalen lagen IBMs zSeries-Umsätze gar 30 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Damit es so bleibt, will das Unternehmen die Rolle des "Big Iron" in Schlüsselbranchen und Zukunftsmärkten verstärken.

Im südfranzösischen Montpellier richtet IBM eine Mainframe-basierende On-Demand-Umgebung für Banken ein. Diese soll exemplarisch demonstrieren, wie sich die Entwicklung von Kundenangeboten und Services beschleunigen, die Sicherheit verbessern und die Gefahr von IT-Ausfällen reduzieren lassen. Darüber hinaus will Big Blue Referenzarchitekturen für Finanzanwendungen, Versicherungen, den öffentlichen Dienst, den Handel und andere Branchen vorlegen. Solche - auf der Basis von Kundenbefragungen zusammengestellte - praxisorientierte Architekturen sollen helfen, schneller On-Demand-Umgebungen aufzubauen.

IBM strebt mehr Partnerschaften mit unabhängigen Softwarehäusern an, um das Spektrum der Mainframe-Anwendungen zu erweitern. Weitere Partnerschaften mit weltweit ausgewählten Universitäten werden ins Leben gerufen, um bis zum Jahr 2010 rund 20.000 neue Mainframe-Spezialisten auszubilden.

Das technische Umfeld der Mainframes wird weiter verbessert. Das seit Jahren bei Fluglinien und Banken bewährte System "z/Transaction Processing Facility" (TPF) erfährt eine Rundumerneuerung. Es soll künftig auf 64-Bit-zSeries-Servern Linux unterstützen, um als hybride Betriebsumgebung flexibler einsetzbar zu sein. TPF soll künftig bis zu 25.000 Transaktionen pro Sekunde bewältigen. Damit die Netz-Connectoren nicht zum Engpass werden, entwickelt IBM für die zSeries einen 10-Gigabit-fähigen Ethernet-Adapter "OSA-Express2".

China steht zunächst im Zentrum der Ausrichtung auf Zukunftsmärkte. Dort wird ein Center eröffnet, das insbesondere für Benchmarking und Proof of Concepts im Mainframe-Bereich vorgesehen ist. Ferner entsteht ein Team für technischen Support und Services. Ausgewählte Universitäten im Land erhalten Großrechner, Speicher und zugehörige Software. IBM hilft bei der Entwicklung von Lehrplänen, um schnell genügend Fachkräfte im Lande zu haben. Spezielle Teams sollen Unternehmen und Regierungsstellen in Mainframe-Fragen beraten. (ls)