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IBM entwickelt schnellere Chiptechnologie

08.06.2001
IBM-Forscher haben einen Weg gefunden, Silizium zu strecken und dadurch schnellere Prozessoren herzustellen, ohne dass die Chipgröße reduziert werden muss. Erste Prozessoren mit Taktraten von vier bis fünf Gigahertz sollen 2003 erhältlich sein.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der IT-Konzern IBM hat eine neue Methode entwickelt, mit der die Geschwindigkeit von Mikroprozessoren um bis zu 35 Prozent erhöht werden kann, ohne dass die Größe der Chips weiter reduziert werden muss. Erste Prozessoren mit Taktraten von vier bis fünf Gigahertz sollen bereits 2003 in IBM-Servern erhältlich sein.

Wie das in Armonk, New York, ansässige Unternehmen mitteilte, haben IBM-Forscher einen Weg gefunden, Silizium "auszudehnen" und so den Elektronenfluss durch Transistoren zu beschleunigen. Zum Tragen kommt dabei die naturgemäße Tendenz von Atomen, sich im Verbund gegeneinander auszurichten. Wird Silizium auf einer Trägerplattform aus einer Silizium-Germanium-Verbindung aufgebracht, so dehnen sich die oben liegenden Silizium-Atome gemäß der in dem Trägermaterial befindlichen Atome aus. In diesem "Strained Silicon", das dünner ist als "normales" Silizium, treffen die Elektronen auf weniger Widerstand und fließen um bis zu 70 Prozent schneller. Die Geschwindigkeit der Chips nimmt bei gleichbleibender Transistorgröße um bis zu 35 Prozent zu.

Auch andere Forscher haben bereits mit Strained Silicon experimentiert. Big Blue behauptet jedoch, als erstes Unternehmen eine Methode zur Herstellung der Chips entwickelt zu haben. IBM will seine Technologie auf dem "Very Large Scale Integration Symposium" in der kommenden Woche in Japan detailliert vorstellen.