IBM entlässt weniger Mitarbeiter

31.05.2005
IBM streicht in Deutschland knapp 1300 Stellen.

620 Arbeitsplätze wurden an den Standorten Hannover und Schweinfurt bereits abgebaut. Mithin stehen nunmehr noch rund 700 Jobs in Rede, um die die etwa 25 000 Köpfe zählende deutsche IBM-Belegschaft reduziert werden soll. Anders als bisher berichtet wird sich der Computerriese also nicht von 2500 Mitarbeitern trennen. Ein IBM-Sprecher hatte gesagt, diese Zahlen seien bei weitem überzogen. IBM will über Aufhebungsverträge und Vorruhestandsregelungen versuchen, Kündigungen zu vermeiden.

Der Konzern hatte Anfang Mai bekannt gegeben, im Zuge von weltweiten Restrukturierungsmaßnahmen bis zu 13000 Stellen, vor allem in Europa, zu streichen. Gewerkschaftsvertreter von Verdi und der IG Metall hatten 2500 Entlassungen allein in Deutschland erwartet.

Rolf Schmid, der die IBM-Arbeitnehmer im Aufsichtsrat vertritt, hatte verschiedene Ansatzpunkte für seine Befürchtung ins Feld geführt: So habe Big Blue in Schweinfurt und Hannover nur solche Arbeitsplätze abgebaut, die gut ins Ausland ausgelagert werden könnten. Hinzu komme, dass sich die Konzernverantwortlichen im US-Hauptquartier über Europa grundsätzlich Gedanken machten - insbesondere über effizientere Buchhaltungs-, Verwaltungs- und Service-Delivery-Tätigkeiten, also die technische Betreuung von Hardware.

Überdies habe man in den USA klare Vorstellungen von den Wachstumspotenzialen in Osteuropa und den dortigen Arbeitslöhnen. Wenn man schließlich bedenke, wie durch technische Möglichkeiten, die IBM ja sogar selbst bereitstelle, Restrukturierungs- und Optimierungspotenziale geschaffen würden, "dann mache ich mir im Rückschluss auf all diese Überlegungen, zu denen auch Renditeerwartungen des US-Headquarters gehören, große Sorgen". (jm)