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IBM entdeckt ihr grünes Gewissen

16.05.2007
Big Blue will künftig verstärkt Geld mit dem Verkauf energieeffizienter Produkte verdienen.

Vergangene Woche kündigte der Konzern im Rahmen einer Presseveranstaltung in New York das mit einer Milliarde Dollar dotierte "Project Big Green" an. Es wird in der Beratungs- und Dienstleistungssparte Global Services aufgehängt und soll Anwendern helfen, die Energieeffizienz ihrer Computer zu maximieren und das Layout der Rechenzentren dahingehend zu verbessern, dass die Kühlungskosten möglichst sinken.

Auch für den Hausgebrauch

Das verstärkte Engagement in Richtung "Green IT" vergleicht IBM mit seinen früheren Initiativen zur Förderung des Internets und des Open-Source-Betriebssystems Linux: Sowohl für den internen Gebrauch als auch für die Zusammenarbeit mit externen Unternehmenskunden und Behörden hatte der Konzern jeweils die entsprechenden Weichen gestellt. Damit wurde nicht nur der interne Betrieb verbessert, Big Blue konnte auch neue Umsatzquellen mit Services und Software erschließen.

Preisgekrönte Produkte

Rund 1000 Experten will IBM auf "grüne Technologie" spezialisieren. Außerdem plant der Konzern, die Kapazität der hauseigenen Data Center bis zum Jahr 2010 zu verdoppeln, ohne dafür zusätzliche Energie zu verbrauchen. So will IBM selbst 500 Millionen Dollar einsparen, die ansonsten für zusätzlichen Energieverbrauch angefallen wären.

Um das zu erreichen, hat der Konzern auch einige neue Produkte parat. Dazu gehört die "Data Center Stored Cooling Solution", die außerhalb des eigentlichen Rechenzentrum sitzt. Sie soll die für die Regulierung der Klimaanlagen im Data Center zuständigen Wärmetauscher vermittels einer speziellen synthetischen Kühlflüssigkeit abkühlen. Das System wurde von der American Society of Heating, Refrigeration and Air Conditioning Engineers bereits zum "Best New Energy Product" gekürt. IBM hat außerdem eine spezielle Software entwickelt, die Abwärme und Klimatechnik eines Rechenzentrums analysieren und optimieren kann. (tc)