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IBM: Eigener Chipsatz für IA-64

29.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IBM will sich augenscheinlich nicht allein auf Intel verlassen und werkelt im stillen Kämmerlein an einem eigenen Chipsatz für die von Intel und Hewlett-Packard (HP) gemeinsam entwickelte kommende Prozessorarchitektur "IA-64" (Codename "Merced"). Big Blues Eigenentwicklung trägt den Arbeitstitel "Summit" und macht diverse Anleihen in der Mainframe-Welt, in der IBM bekanntlich über hinreichende Erfahrung verfügt.

Unter anderem soll die Eigenentwicklung im laufenden Betrieb auswechselbaren Speicher ("Hot plug memory") und eine Hochleistungs-Cache-Architektur unterstützen. "Mit eigener Kernlogik können wir von einigen Mainframe-Techniken profitieren, die wie über die Jahre hinweg entwickelt haben", erklärt Jim Gargin, Director Produkt-Marketing für "Netfinity"-Server. "Ich gehe davon aus, daß auch andere Hersteller eigene Logikchips entwickeln werden." Zu den wahrscheinlichsten Kandidaten in diesem Bereich zählt NEC. Das Unternehmen liefert derzeit ein Acht-Wege-Xeon-System ("Aqua 2") mit eigenem Chipsatz aus, weil es nicht länger auf Intels "Profusion"-Technik warten wollte. Weder Compaq noch HP wollten sich zum jetzigen Zeitpunkt zum Stand ihrer Planung äußern.