IBM: Das "nächste große Ding" gibt es nicht mehr

16.03.2006
Mit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist aus Sicht der IBM auch eine Ära der Innovation zu Ende gegangen - unwiderruflich.

Das erklärte der für Innovation and Technology zuständige Executive Vice President Nicholas Donofrio im Gespräch mit dem Branchendienst "ZDNet Asia". "Tatsache ist, dass Innovation im 20. Jahrhundert ein bisschen anders war", sagte der Big-Blue-Manager, der zum ersten Treffen des Infocomm International Advisory Panel nach Singapur gereist war. "Es ist heute nicht einfach, mit tolleren und besseren Sachen zu kommen."

Nicht dass nicht auch das 21. Jahrhundert auf Erfindungen und Entdeckungen angewiesen wäre. Aber heutzutage suchten die Menschen immer gleich nach dem Wert einer Erfindung und betrachteten Technologie nicht mehr als Selbstzweck. Bei Innovation müsse man kollaborativ und facettenreich denken, denn davon hänge es ab, wer gewinne und verliere, so Donofrio.

Heutzutage gehe es bei Innovation nicht mehr nur um neue Produkte, sondern um Dienste, Prozesse, Geschäftsmodelle oder kulturelle Veränderungen. "Die Leute überall auf der Welt sagen uns dasselbe", erklärte Donofrio weiter. "IBM hat 750 Chief Information Officers befragt, und alle nannten Innovation als Top-Priorität."

IBM hat zur Förderung der firmeninternen Innovation die Online-Community "ThinkPlace" aufgesetzt. Dort können Teilnehmer ihre Ideen einstellen, die dann bewertet und unter Umständen belohnt oder weitergeleitet werden. Rund 5000 Vorschläge seien im ersten Dreivierteljahr eingereicht worden, von denen rund 100 gegenwärtig evaluiert würden. Dabei handele es sich um Produkte, Prozesse und Services. (tc)