Neue Software verbindet bis zu 128 Rechner

IBM clustert Rechner über Hunderte von Kilometern

06.09.1996

Wie David Turek, Direktor der RS/6000-Division Scalable- Powerparallel-(SP-)Systems, sagte, arbeitet die IBM bei dem Projekt "Phoenix" an einer Cluster-Software, mit der es 1997 sogar möglich sein soll, bis zu 128 RS/6000-Systeme zu koppeln. Phoenix werde im Oktober 1996 angekündigt und zunächst zusammen mit Big Blues SP-Maschinen ausgeliefert. Kommendes Jahr werde darüber hinaus in IBMs Software "High Availability Clustering Multiprocessing" (HACMP) Phoenix integriert. Die Schnittstellen von HACMP werden sich, so Turek, durch diese Funktionserweiterung nicht verändern.

Phoenix wird nicht nur Hardware-Ausfälle überwachen. Vielmehr kontrolliert die neue Software auch das Betriebssystem und behebt Probleme bei Applikationen. IBM arbeite diesbezüglich mit Softwarehäusern zusammen, um standardisierte Applikationsschnittstellen (APIs) für Phoenix zu entwickeln.

Ebenfalls im Oktober wird die IBM ein aus HACMP fortentwickeltes Produkt präsentieren, das es erlauben soll, sehr weit voneinander entfernt stehende Maschinen zu clustern. In der Praxis bedeute dies beispielsweise, daß im Falle der Havarie eines Rechners in Manhattan ein sogenanntes Recovery-Script an eine Maschine gesandt werden kann, die in Boston steht. Big Blue testet bereits Konfigurationen, bei denen Maschinen über 2000 Kilometer voneinander entfernt stehen. Bei diesem HACMP-System lassen sich allerdings nur bis zu acht Rechner clustern.