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IBM-Chef Palmisano will den Linux-Desktop

09.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM-Geschäftsführer Sam Palmisano hat seine Belegschaft dazu aufgefordert, innerhalb der nächsten zwei Jahre auf Linux-Desktops umzusteigen. Das geht aus einer internen E-Mail hervor, die der britischen Publikation "The Inquirer" zugespielt wurde. "Unser Geschäftsführer hat die IT-Abteilung aufgefordert, bis Ende 2005 alle bei IBM verwendeten Desktops umzustellen", schreibt darin Bob Greenberg, Chief Information Officer bei Big Blue.

Um die Umstellung zu realisieren, wurde das Projekt "Open Desktop" gegründet. Es soll die Zusammenarbeit von Greenbergs Abteilung mit IBMs Software- und Research-Gruppen koordinieren. Greenberg habe die Mail bereits im November verfasst, um Mitarbeiter für das Projekt zu gewinnen, heißt es bei IBM. Es handle sich nicht um eine Direktive der Geschäftsführung, sondern lediglich um eine Aufforderung, die Umsetzung zu prüfen, wiegelte eine Firmensprecherin ab.

Eine Umstellung der gesamten IBM-Belegschaft halten Experten für unwahrscheinlich. So hätten zum Beispiel AIX-Entwickler Schwierigkeiten mit einem Umstieg, sagte IDC-Analyst Dan Kusnetzky. Finanz-, Accounting-, Personalverwaltungs- und Verkaufssysteme könnten dagegen problemlos migriert werden. Linux repräsentiere lediglich 2,8 Prozent des Client-Beriebssystem-Marktes, so der Analyst. Dies werde sich auch in den nächsten drei Jahren nicht signifikant ändern. (lex)