Nach USA-Freigabe jetzt auch in Deutschland:

IBM-Bürosystem /23 für "ungeübte" Anwender

26.02.1982

STUTTGART (hh) - Der im August vergangenen Jahres von der IBM Corporation für den nordamerikanischen Markt freigegebene "Datamaster" (CW 32/81, Seite 1) wurde jetzt von der IBM Deutschland GmbH, Stuttgart, als "Büro-Computer IBM System /23" vorgestellt.

Das auf einem Intel-Prozessor (8085/8086) basierende Bürosystem rundet die IBM-Produktpalette für kommerzielle Datenverarbeitung nach unten ab. Es ist, so die IBM-Werbung, "für Handwerker oder Rechtsanwälte, Kantinenpächter und Fabrikanten" konzipiert. Der von 32 KB bis 128 KB ausbaubare Rechner wird nach Aussagen der Stuttgarter über alle IBM-Geschäftsstellen und Niederlassungen vertrieben. An einen Verkauf über die Theke, im eigenen Computerladen in Düsseldorf zum Beispiel, sei vorerst nicht gedacht, obwohl ein Demonstrationsgerät wohl auch dort aufgestellt werden

wird.

Die Diskettenkapazität des kleinen Rechners wird mit 0,3 bis 2,2 Megabyte angegeben. Zusätzlich seien zwei weitere Laufwerke anschließbar, so daß sich eine Maximalkapazität von 6,6 MB ergibt. Das System besteht in seiner Grundkonfiguration aus dem Diskettenlaufwerk, einem in Höhe und Neigungswinkel verstellbaren Bildschirm und der Tastatur. Der Büro-Computer bedient zwei Arbeitsplätze parallel.

Angeschlossen werden können eine weitere Systemeinheit 5324, die Disketteneinheit 5246 und die Matrixdrucker 5241 (80 Zeichen je Sekunde) oder 5242 (160 Zeichen/Sekunde). Programmiert wird der /23

in einem Basic, das mit dem Basic des IBM-Systems /34 "weitgehend verträglich ist", so der IBM-Text.

Eine Bibliothek für Verwaltungsprogramme gehöre zum Lieferumfang des neuen Systems. Darüber hinaus stehen fertige Anwendungsprogramme für den Einsatz zur Verfügung. "Fakturierung und Auftragsverwaltung" sei zum Kaufpreis von 5400 Mark erhältlich, "Finanzbuchhaltung" zum Preis von 5850 Mark und das Dateiprogramm "Brads III" für 3090 Mark. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit einem Lizenzprogramm für Textverarbeitung (rund 1500 Mark) Dokumente und Texte zu erstellen, zu überarbeiten, zu kombinieren und zu drucken. Sein Wissen kann der Interessent in den "IBM-Lernzentren" vertiefen und entwickeln, die in Hannover, Frankfurt und Stuttgart eingerichtet sind. Dort könne sich auch der "ungeübte Erstanwender" mit Hilfe audiovisueller Lernverfahren im Programmieren üben.

Für Umsteiger von der IBM 5110/5120 auf die /23 hält die IBM eine Umstellungshilfe für knapp über 2500 Mark bereit, die die Basic-Programme konvertieren hilft.

Bei kommerziellen Anwendungen rechnet man in Stuttgart mit einer Verlagerung von der 5120 zum System /23, jedoch bleibe die 5120 durch APL auf mathematisch-planerischem Gebiet dem neuen System überlegen.

Der Kaufpreis des Büro-Computers mit 64 KB, zwei integrierten Diskettenlaufwerken mit insgesamt 2,2 MB und einem Matrixdrucker 5241 beträgt 28 261 Mark. Die ersten Systeme sollen im Mai dieses Jahres ausgeliefert werden.