X86-, Power-7- und Mainframe als ein virtuelles System

IBM bringt neue Mainframes

22.07.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

1,5 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung

Für diese Technikentwicklung arbeitete IBM nach eigenen Aussagen eng mit Top-Kunden aus der ganzen Welt zusammen. Zudem investierte der Computeranbieter rund 1,5 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung der neuen Mainframe-Generation.

IBM erklärte an einem Beispiel, welche Vorteile die neue Systemarchitektur besitzt: Ein Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich nutzt einen zEnterprise-Großrechner mit der zEnterprise-BladeCenter-Extension und der Unified-Resource-Manager-Software. Auf dem Mainframe wickelt es Kreditkartentransaktionen ab. Für die Analyse greift das Unternehmen auf einen Blade-Rechner zurück. Dadurch, dass mit IBMs neuer System-Infrastruktur nun Cross-Plattform-Arbeiten möglich sind, würden sich Ergebnisse von Analyseläufen, die auf durch den Mainframe generierte Daten basieren, in Sekunden kalkulieren lassen. Früher habe es Stunden gedauert, bis die beiden unterschiedlichen Systemplattformen ihre verschiedenen Datenbanken quasi aufeinander abgestimmt hätten. IBM schätzt, dass komplexe Datenbankabfragen in der jetzt realisierten hybriden System-Umgebung bis um den Faktor zehn schneller abgearbeitet werden können.

zEnterprise BladeCenter Extension

Mit der Software zEnterprise BladeCenter Extension können Applikationen vom zEnterprise-Mainframe verwaltet und integriert werden, die auf so genannten General-Purpose-Maschinen wie etwa Power-7- oder System-x-basierten Rechnern sowie auf für spezielle Arbeitslasten vorgesehenen Maschinen laufen. IBM unterstützt mit der zEnterprise BladeCenter Extension zunächst Blade-Server, die auf Basis von Power 7 unter dem IBM-Unix-Derivat AIX laufen. Später soll auch die Unterstützung für Linux-Systeme folgen.

zEnterprise Unified Resource Manager

IBMs jetzt vorgestellte Firmware Unified Resource Manager macht es möglich, verschiedene Plattformressourcen zu einem virtualisierten System zusammenzufassen. In einem voll konfigurierten zEnterprise-System lassen sich, sagt IBM, über 100.000 virtualisierte Server wie ein System verwalten. Der Unified Resource Manager ist auch der Schlüssel, um bislang lediglich vom Mainframe bekannte Sicherheits- und Verlässlichkeits-Features auch solchen Workloads angedeihen zu lassen, die auf Power- und System-x-BladeCenter-Systemen laufen.

zEnterprise - schnellster Mainframe

Die neuen zEnterprise-Großrechner sind, wie das bei neuen Maschinen zu erwarten ist, die momentan schnellsten Mainframes, die IBM zu bieten hat. Ein System "zEnterprise 196", das mit 96 Prozessoren ausgestattet ist, die mit 5,2 Gigahertz getaktet werden, schafft eine Rechenleistung von 50 Milliarden Instruktionen pro Sekunde. (jm)