Big Blue bringt Interimsversion auf den Markt

IBM bremst Weiterentwicklung ihres OS/2 fuer den Power-PC

19.01.1996

Wie IBM-nahe Quellen erklaerten, schaltet Big Blue bei der Entwicklung weiterer OS/2-Versionen fuer Power-PCs auf Sparflamme. "Wenn die Nachfrage fuer den Power-PC steigt, werden auch wir mit unserem Betriebssystem eine staerkere Praesenz zeigen", bestaetigt Joe Stunkard, Sprecher bei IBMs Personal Systems Products Division, indirekt das gedrosselte Engagement.

Anwender zeigen sich dementsprechend skeptisch, geht es um die Zukunft des Betriebssystem-Derivats: "Es ist vorbei", glaubt ein Chief Information Officer einer Versicherungsgesellschaft aus Chikago. "OS/2 fuer Power-PCs ist totgeboren."

Derartig duestere Spekulationen muss sich die IBM zumindest teilweise selbst zuschreiben. Bereits vor vier Jahren, als IBM, Apple und Motorola mit ihrem Power-PC-Engagement begonnen hatten, wurde OS/2 zum Standard fuer die kommenden Rechner gekuert. Seit Januar 1994 hat Big Blue den Auslieferungstermin immer wieder verschoben.