5-GHz-Power6 im Midrange

IBM bohrt seine Unix-Server auf

08.10.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
IBM hat seine Unix-Server mit schnelleren Prozessoren und neuer Management-Software aufgewertet. Zielgruppe sind Anwender, die die Systeme für Virtualisierung und Server-Konsolidierung nutzen wollen.

Der "Power 570", meistverkaufter Midrange-Server von IBM, ist jetzt auch mit der 5 Gigahertz schnellen Ausführung des "Power6"-Prozessors erhältlich, der bis dato nur im Highend-System "Power 595" zu haben war. Nach Angaben von Scott Handy, Vice President of Worldwide Marketing and Strategy, ist die Ausbeute bei der Produktion der 5-GHz-Chips mittlerweile ausreichend hoch, um sie auch in Systemen mit höherem Volumen anzubieten.

Beim Power 570 hat Big Blue auch die maximale Dichte verdoppelt. Kunden können damit bis zu acht Power-Prozessoren mit 4,2 GHz oder bis zu vier 5-GHz-Chips pro Node einsetzen. Eine Single Box fasst bis zu vier Nodes hoch oder insgesamt 32 Prozessoren mit 4,2 GHz. Handy zufolge steigt damit die Leistung, die Kunden aus jedem Quadratfuß Server-Stellfläche und verbrauchtem Watt Leistung herausholen können. Der 570 eigne sich nun bestens für Virtualisierung und zur Server-Konsolidierung.

IBM testet außerdem eine neue Fähigkeit für seine Virtualisierungs-Software "PowerVM", die es Administratoren gestattet, virtuellen Systemarbeitsspeicher zwischen Partitionen zu teilen (so wie dies heute schon bei virtuellen Prozessoren möglich ist). Dieses "Active Memory Sharing" befindet sich aktuell im geschlossenen Betatest und soll in der ersten Hälfte 2009 allgemein verfügbar werden.

Ebenfalls in Planung ist eine neue Version des "Active Memory Manager", mit dem Systemverwalter den Stromverbrauch eines Server-Pools regulieren können. Später in diesem Quartal wird die Software in der Lage sein, Prozessor- und Lüftergeschwindigkeit herunterzuregeln, sobald eine Applikation zuvor festgelegte Stromverbrauchsgrenzen zu überschreiten versucht. Das Tool liefert IBM als Plug-in für seinen "Systems Director". Die Monitoring-Komponente ist kostenlos, das "Drosselventil" kostet allerdings beim Power 570 um die 275 Dollar pro Server.

Gleichfalls später in diesem Quartal will IBM für Power 570 und 595 das sogenannte Hot Node and Repair anbieten. Falls ein System einen drohenden Ausfall signalisiert, kann der Admin dessen Workload für die Dauer der Reparatur auf eine andere Maschine verlagern und anschließend wieder zurückbewegen, ohne dass dabei Transaktionen verloren gehen.

Am 21. November schließlich wollen die Armonker einen neuen Server für mittelgroße Anwenderunternehmen herausbringen. Der "Power 560 Express" arbeitet mit 3,6 GHz schnellen Power6-Chips, ist mit vier, acht oder 16 Nodes erhältlich und fasst üppige 384 Gigabyte Hauptspeicher. Gedacht ist er für den Betrieb mehrerer Anwendungen auf einem virtualisierten System. Als Betriebssystem stehen Linux, AIX oder i zur Auswahl, der Preis ist noch nicht bekannt.