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IBM bohrt Bandspeicherung auf

14.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Passend zum 50-jährigen Jubiläum der magnetischen Bandspeicherung hat IBM eine "1-Terabyte-Tape"-Initiative angekündigt. Forschern des Konzerns sei es bereits gelungen, auf einer Linear-Digital-Tape-Kassette 1 TB Daten zu sichern (unkomprimiert!). Das sei zehn Mal mehr als jede zurzeit erhältliche Linear-Tape-Technik leiste. 1 Terabyte entspreche 16 Tagen kontinuierlicher DVD-Filmwiedergabe oder der 8000-fachen Datenmenge, die ein menschliches Gehirn während seiner Lebenszeit aufnehme.

An der 1-TB-Initiative arbeiten das Almaden Research Center der IBM sowie Storage-Labors in San Jose, Tucson und Yamato bereits seit April vergangenen Jahres. Die entsprechenden Medien habe FujiFilm beigesteuert, so das Unternehmen. Der erste erfolgreiche Test mit 1 TB Daten auf einem Band im "3590"-Formfaktor sei am 5. April dieses Jahres gelungen. Dabei wurde unter anderem mittels spezieller Schreib-Lese-Köpfe und PRML-Kanaltechnik (Partial Response Maximum Likelihood) eine Datendichte

Nach Einschätzung der Giga Information Group verdoppelt sich das Volumen der weltweiten Datenspeicherung alle drei Jahre. Im Mai 1952 hatte Big Blue mit dem "Model 726" sein erstes Magnetbandlaufwerk vorgestellt. Dies besaß eine Kapazität von 1,4 MB, die heute auf die (bereits aussterbende) 3,5-Zoll-Diskette passt, und erreichte einen Datendurchsatz von 7,5 KB/s. Um 1 TB zu sichern, bräuchte diese Antiquität über 714.000 Bänder und mehr als vier Jahre. (tc)