Die Lauffähigkeit wichtiger Programme wird garantiert

IBM bietet vorkonfiguriertes Linux-Cluster

23.11.2001
ARMONK (CW) - IBM-Cluster gibt es ab sofort nicht mehr nur mit dem Unix-Derivat AIX, sondern auch vorkonfiguriert mit Linux und für bestimmte Anwendungen getestet.

Während IBMs massive Unix-Systeme "E-Server-Cluster 1600" auf Rechnern der P-Serie basieren, also mit Risc-CPUs vom Typ Power PC bestückt sind, setzt das Linux-System "E-Server-Cluster 1300" eine Ebene tiefer an: Ein Linux-Cluster entsteht aus Intel-Pentium-III-bestückten Computern der X-Serie im Rack.

Als zentraler Steuerungsrechner im Linux-Cluster fungiert der Server "x342". Dessen Pentium-III-CPU, mit 1,25 Gigahertz getaktet, stehen je nach Größe und Anforderungen des Gesamtsystems bis zu 4 GB SDRAM zur Seite. Die interne Plattenkapazität beträgt maximal 440 GB, wobei externe Erweiterungen im laufenden Betrieb möglich sind. Fünf PCI-Slots bieten andere Ausbaumöglichkeiten.

Neben dem Steuerungsrechner besteht das Cluster 1300 je nach Wahl des Kunden aus mindestens vier weiteren Nodes. Insgesamt ist laut IBM der Zusammenschluss von über 1000 Nodes nicht nur theoretisch möglich, sondern auch schon gebaut.

Intel-basierende Rechner ermöglichen NiedrigpreisBei den Nodes handelt es sich um Rechner des Typs "x330", die einen Pentium-III-Prozessor, bis zu 4 GB SDRAM und maximal 72 GB Festplattenkapazität bergen. Die Switches für die Verbindung der Nodes kommen von Myricom.

Auf dieser Hardwarebasis läuft als Betriebssystem Red Hat Linux, Version 7.1. Vorkonfiguriert ist außerdem IBMs "Cluster Systems Management for Linux". Es handelt sich dabei um eine Cluster- und File-System-Management-Software, die ursprünglich für IBMs "SP"-Supercomputer entwickelt wurde - jene Maschine, die erstmals einen Schach-Weltmeister, Garry Kasparow, schlug.

Die Tools und Kommandos der Cluster-Management-Software ähneln dem großen Vorbild. Sie ermöglichen die Steuerung des Clusters von einer Konsole, dem x343-System. Sie überwacht die Hardware und sorgt für die Synchronisierung der Konfigurations-Files sowie die gleichmäßige Auslastung der Nodes.

IBM hat verschiedene Software getestet und bescheinigt etlichen Programmen die Lauffähigkeit im Cluster 1300. Das gilt zum Beispiel für Failover-Programme von Mission Critical Linux, Steeleye Technology und Polyserve. Natürlich laufen IBMs "Websphere" und die Datenbank "DB2". Kompatibel sind ferner unter anderem der "Transaction Session Manager" von Warp Solutions und sämtliche Linux-Messaging- und Routing-Produkte von Sendmail. Alles wird auf Wunsch auch vorkonfiguriert.

Die Cluster 1300 kommen am 26. November 2001 zunächst auf den US-Markt. Wann sie hierzulande erhältlich sein werden, ist noch nicht festgelegt. Ein Cluster mit acht Nodes, dem Mangement-Server, Verkabelung und Switches sowie Red Hat Linux und der Management-Software kostet 85000 Dollar. (ls)