IBM-Beratungschef Jetter: "IT- und Strategieberatung gehen Hand in Hand"

21.03.2005

JETTER: Unser Angebot hört nicht bei den IT-Services auf, sondern umfasst auch strategische Beratung. Wir haben ein Modell entwickelt, das dem Kunden hilft, sein Unternehmen in verschiedene Komponenten zu gliedern, um dann überlegen zu können, welche Aufgaben als Kernkompetenzen begriffen werden und welche nicht zum Kern gehören.

Mit diesem so genannten Component Business Model unterscheiden wir uns von der bislang vorherrschenden linearen "Prozesssicht" des Reengineerings. Statt Prozesse stehen, wie der Name schon sagt, nun klar voneinander abgegrenzte Komponenten bei der Analyse eines Unternehmens im Vordergrund. Die Abbildung eines Unternehmens in Komponenten erlaubt es, ähnlich wie bei der Entschlüsselung der menschlichen DNS, Doppelungen zu erkennen und zusammenzuführen, differenzierende von nicht differenzierenden Komponenten zu unterscheiden sowie die wechselseitigen Beziehungen zu erfassen. Gleichzeitig ist die Verflechtung "Mitarbeiter - IT" innerhalb der Komponenten bereits erfasst - so werden nur technisch auch umsetzbare Soll-Prozesse definiert.

Daran schließt sich die Frage an, wie mit den verschiedenen Aufgaben umgegangen wird: Welche das Unternehmen komplett selbst erfüllen will, welche nur teilweise und welche vollständig ausgegliedert werden.

Genau in diesem Umfeld ist ein neuer Markt entstanden, den wir als "Business Performance Transformation Services" kategorisieren.

CW: Sie verbinden diese strategische mit der IT-Beratung?

JETTER: Ja. Wir betrachten die Unternehmen ganzheitlich. Ist die Komponentisierung gedanklich abgeschlossen, können wir dem Kunden helfen, mit unseren Transformation Services seine Pläne auch umzusetzen. Und weil es heute praktisch keine Geschäftsprozesse mehr gibt, die ohne IT-Unterstützung auskommen, stellt man sich sehr schnell die Frage, wie man die Organisation optimal mit IT unterstützt.